Die 1470er Jahre markieren gewichtige Veränderungen in Europa. Dazu gehört der Untergang des Herzogtums Burgund, das zuletzt eine Schlüsselstellung zwischen England, Frankreich und dem Römischen Reich innegehabt hatte. Innerhalb des Reichs spielen die Konkurrenz zwischen den mächtigen Dynastien der Wittelsbacher und der Habsburger ebenso eine Rolle wie die erstarkte Eidgenossenschaft, die nun innerhalb einer Generation unabhängig wurde. Der Grund lag in ihrem wesentlichen Beitrag zur Niederwerfung des letzten burgundischen Herzogs Karls des Kühnen. Dessen Versuch, sein Herzogtum als zentrale Großmacht inmitten Europas zu installieren, war jahrelang von Fürsten wie von Städten argwöhnisch beobachtet worden. Während der dreijährigen Kriegsphase gegen Karl, die im Januar 1477 mit dessen Schlachtentod ihr Ende fand, intensivierte sich diese Propaganda noch einmal erheblich. Das Seminar wird sich hauptsächlich den Texten zuwenden, die im Vorfeld und im Laufe dieser Kriege in der Zeit wischen 1470 und 1477 entstanden sind.
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