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Seminar: Im Zeichen des Körpers: Italienische Bestseller der Gegenwart - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Im Zeichen des Körpers: Italienische Bestseller der Gegenwart
Untertitel Aufbaumodul Italienische Literaturwissenschaft 2 - Neuere italienische Literatur
Semester SS 2013
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 4
erwartete Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Institut für Romanistik
beteiligte Einrichtungen Romanische Literaturwissenschaft mit Schwerpunkt Galloromanistik und Italianistik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Dienstag, 09.04.2013 14:15 - 15:45
Lernorganisation ***Das Seminar ist sehr leseintensiv. Neben den hochaktuellen, unterhaltsamen, aber auch sprachlich anspruchsvollen italienischen Primärtexten (tw. in annotierten Reclam-Ausgaben) werden Sie einige Sekundärtexte in deutscher, italienischer und auch englischer Sprache vorbereiten müssen. Die Lektüre sämtlicher Texte ist obligatorische Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar und wird gegebenenfalls auch überprüft. Wenn Sie sich für das Seminar anmelden, müssen Sie in Ihrer Stundenplanung also ausreichend Freiräume für die Seminarlektüre lassen.***

Mit der Behandlung von "Io non ho paura" beginnen wir in der zweiten Seminarsitzung. Sie sollten dann schon mindestens die Hälfte des Textes (bis S. 129) gelesen haben.

Bitte besorgen Sie sich die Primärtexte ausschließlich in den folgenden Ausgaben:
- Ammaniti, Niccolò: Io non ho paura, hg. von Judith Krieg. Stuttgart: Reclam, 2009. ISBN 978-3-15-019736-3 (6,80 €)
- Agus, Milena: Mal di pietre, hg. von Maddalena Agliati. Stuttgart: Reclam, 2011. ISBN 978-3-15-019820-9 (4,80 €)
- Giordano, Paolo: La solitudine dei numeri primi. Milano: Mondadori, 2010. ISBN 978-88-04-57702-7 (etwa 15 €)
Leistungsnachweis durch eine mündliche Prüfung oder Hausarbeit; Modulvorleistung: gründliche Textlektüre und Referat
Studiengänge (für) ausschließlich neues LA und B. A.
SWS 2

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Dienstag: 14:15 - 15:45, wöchentlich(15x)

Kommentar/Beschreibung

Den Gegenstand des Seminars bilden drei Romane, die in den letzen Jahren für Aufsehen in der italienischen Literaturwelt sorgten: "Io non ho paura" von Niccolò Ammaniti (2001), "Mal di pietre" von Milena Agus (2006) und "La solitudine dei numeri primi" von Paolo Giordano (2008). Neben ihrer unbestreitbaren Zugehörigkeit zur aktuellsten italienischen Literatur haben die Romane gemeinsam, dass sie jeweils unmittelbar nach ihrem Erscheinen zu Bestsellern avancierten. Damit haben sie wiederholt den Beweis dafür erbracht, dass in Italien, anders als etwa in Deutschland, nach wie vor Gegenwartsromane von hoher literarischer Qualität zu unerwarteten Verkaufsschlagern werden können. Aus dem großen kommerziellen Erfolg der Texte ergibt sich eine zentrale Frageposition des Seminars: Welche Textmerkmale und äußeren Umstände führen dazu, dass Romane zu Bestsellern werden? Inwieweit treffen diese Merkmale und Umstände auch auf die von uns besprochenen Romane zu? Um diese Fragen angemessen wissenschaftlich diskutieren zu können, werden wir uns mit der Literaturtheorie sogenannter Trivialliteratur, mit Problematisierungen unserer heutigen Konsum- und Massengesellschaft und mit postmodernen Erzählkonzepten auseinandersetzen.

Eine zweite Frageposition des Seminars resultiert aus einer interessanten Gemeinsamkeit der Romane von Milena Agus und Paolo Giordano: Obwohl die SchriftstellerInnen unterschiedlichen Regionen Italiens und unterschiedlichen Generationen entstammen, thematisieren sie beide in auffälliger Weise den menschlichen Körper als Schauplatz seelischer Leiden und gesellschaftlicher Missstände. – Sollte der Erfolg der Romane nicht zuletzt auch in diesem Umstand begründet sein und somit Aufschlussreiches über die italienische Gesellschaft unserer Zeit offenbaren? Als theoretischer Hintergrund dieser Diskussion werden uns Konzepte der Körper- und Gender-Studies interessieren.

Im Zusammenhang mit den umrissenen Seminarinhalten werden Sie selbstverständlich reichlich Gelegenheit haben, Techniken der strukturalistischen Analyse narrativer Texte zu festigen. Sofern die Zeit dafür bleibt, werden wir außerdem die Verfilmungen von "Io non ho paura" (Reg. Gabriele Salvatores, 2003) und "La solitudine dei numeri primi" (Reg. Saverio Costanzo, 2010) und somit Fragen des Medienwechsels und der Intermedialität thematisieren.