Die Karriere des Gelehrten und Kunstschriftstellers J. J. Winckelmann (1717-1768) erschien schon seinen Zeitgenossen als eine Art Wunder: Aus Stendal stammend, wo er als Schustersohn in ärmlichsten Verhältnissen geboren wurde, führte ihn sein Weg über Halle, Jena, Seehausen und Dresden nach Rom, wo er als Begründer der archäologischen und kunsthistorischen Wissenschaften zu einer europäischen Berühmtheit werden sollte. Trotz der Einzigartigkeit
dieses von solch einem Erfolg gekrönten Lebenslaufs, können die einzelnen Stationen von Winckelmanns intellektueller Biographie zugleich als typisch für den Werdegang eines Gelehrten und Schriftstellers in der Mitte des 18. Jahrhunderts gelten. Ziel des Seminars ist es, die Entwicklung Winckelmanns vom Schüler und Studenten über die Tätigkeit als (Haus-)Lehrer zum Gelehrten und Schriftsteller nachzuzeichnen und an diesem Beispiel die Voraussetzungen, Möglichkeiten und Grenzen intellektueller Biographien zur Zeit der
Aufklärung deutlich werden zu lassen.
Literatur zur Einführung:
C. Justi, Winckelmann und seine Zeitgenossen, 3 Bde., Leipzig, 1898 (u. ö.).
J. Schloemann: Johann Joachim Winckelmann – „edle Einfalt, stille Größe“, in: Die griechische Welt.
Erinnerungsorte der Antike, hg. von Elke Stein-Hölkeskamp und Karl-Joachim-Hölkeskamp,
München 2010, S. 524-537, 659-661.
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