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Übung: [BA-VV] Memoria und Propaganda. Gedenken und Instrumentalisierung von Schlachten und Aufständen im Mittelalter - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Übung: [BA-VV] Memoria und Propaganda. Gedenken und Instrumentalisierung von Schlachten und Aufständen im Mittelalter
Semester SoSe 2024
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 8
maximale Teilnehmendenanzahl 10
Heimat-Einrichtung Institut für Geschichte
Veranstaltungstyp Übung in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Nächster Termin Montag, 29.04.2024 16:00 - 18:00, Ort: Seminarraum 10 (R.2.37) [EA 26-27]

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Eine offene Feldschlacht war im Mittelalter ein so seltenes Ereignis, dass wahrscheinlich kaum eine in der Erinnerung völlig untergegangen ist. Viel häufiger und vielerorts von geradezu neurotischer Präsenz waren indes Kämpfe, die auf Auseinandersetzungen mit dem jeweiligen Landes- oder Stadtherrn zurückgingen. Die Formen des Schlachtengedenkens sind zunächst liturgische. Städtische Jahr¬tage bilden die Kommune als Sakral- und als Erinnerungsgemeinschaft. Ursprünglich sind es Dankfeste für überstandene Belagerungen bzw. Überfälle oder für gewonnene Schlachten, oft verbunden mit der Verehrung des Tagesheiligen oder des Stadtpatrons. Im späten Mittelalter wandeln sich diese Tage zu Instrumenten der Selbstvergewisserung, also zu politischer Propaganda. Gerade in kleineren Städten sind diese Gedenktage die Stadtfeste schlechthin. Mögliche Themen neben der Vielzahl städtischer Auseinandersetzungen sind: die Rolandschlacht (Roncesvalles/Pyrenäen) 778, der Sachsenaufstand Widukinds 778-785, die Schlachten auf dem Lechfeld 955, bei Hastings 1066, Bouvines 1214, auf dem March¬felde 1278, die Sporenschlacht bei Kortrijk / Courtrai 1302, Bannockburn 1314, Morgarten 1315, Mühldorf 1322, Crécy 1346, Visby 1361, Döffingen / Worms 1388, Sempach 1386, Kosovo Pole (Amselfeld) 1389, Tannenberg 1410, Murten und Grandson 1476.
Literaturempfehlung:
Barth, Reinhard, Argumentation und Selbstverständnis der Bürgeropposition in städtischen Auseinandersetzungen des Spätmittelalters (Kollektive Einstellungen und sozialer Wandel im Mittelalter, Bd. 3), Köln – Wien 2. Aufl. 1976; Graus, František, Der Heilige als Schlachtenhelfer – Zur Nationalisierung einer Wundererzählung in der mittelalterlichen Chronistik, in: FS für Helmut Beumann, hrsg. von Kurt-Ulrich Jäschke und Reinhard Wenskus, Sigmaringen 1977, S. 330-348; Neumüllers-Klauser, Renate, Schlachten und ihre "memoria" in Bild und Wort, in: Bild und Geschichte. Studien zur politischen Ikonographie, FS für Hansmartin Schwarzmaier, hrsg. von Konrad Krimm und Herwig John. Sigmaringen 1997, S. 181-196.
Modulleistung: ./.
Studienleistung: regelmäßige aktive Mitarbeit im Seminargespräch, regelmäßige Hausaufgaben mündlicher und schriftlicher Art sowie ein Referat zu einem einschlägigen Thema.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmendenanzahl: [BA-VV] Memoria und Propaganda. Gedenken und Instrumentalisierung von Schlachten und Aufständen im Mittelalter".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
  • Die Anmeldung ist möglich von 11.03.2024, 08:00 bis 07.04.2024, 23:59.