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Seminar: [BA-EV] Herrschaft im spätmittelalterlichen Reich, oder: Was uns die "Goldene Bulle" von 1356 darüber verrät... - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: [BA-EV] Herrschaft im spätmittelalterlichen Reich, oder: Was uns die "Goldene Bulle" von 1356 darüber verrät...
Semester SoSe 2024
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 21
maximale Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Institut für Geschichte
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Nächster Termin Dienstag, 30.04.2024 16:00 - 18:00, Ort: Seminarraum 22 (Raum 1.01) [LuWu 2]

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Kommentierungen: Die Goldene Bulle Kaiser Karls IV. ist das bekannteste jener Reichsgrundgesetze, die die Ordnung des Alten Reiches bis zu seinem Ende 1806 prägten. Sie regelt die Wahl des römisch-deutschen Königs, bestätigt die Gültigkeit des Mehrheitsentscheids bei gespaltenen Wahlen, legt den Kreis der Königswähler – der Kurfürsten – endgültig fest und bestätigt deren Befugnisse und Vorrechte. Die Goldene Bulle ist indes mehr als nur ein Königswahlgesetz. Sie systematisiert die rechtliche, politische und symbolische Ordnung des Reiches und ist darüber hinaus vielleicht auch das Teilergebnis eines weitergehenden –gescheiterten? –Projekts zur Stärkung der Königsmacht im Reich. Zugleich spiegelt sie weitere soziale, wirtschaftliche und politische Probleme und Entwicklungen des spätmittelalterlichen Reiches; sie markiert insbesondere eine wichtige Etappe der Territorialisierung des Reiches – d. h. des Übergangs hoheitlicher Rechte an die (Kur-)Fürsten.

Im Proseminar werden wir die Goldene Bulle mit ihrer Entstehungsgeschichte kennenlernen und einzelne Abschnitte analysieren. Mithilfe von Forschungsliteratur werden wir sie in ihren historischen Kontext einordnen und interpretieren. Anhand weiterer Quellen vergleichen wir ihre normativen Vorgaben mit den anderweitig belegten Herrschaftsrealitäten im römisch-deutschen Reich, aber auch in anderen europäischen Königreichen. Ausgehend von der Beschäftigung mit dem spätmittelalterlichen Königtum stellt die Veranstaltung eine Einführung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte dar und macht mit wichtigen Fragestellungen und Hilfsmitteln des Faches vertraut. An einschlägigen Quellen und Materialen werden wir dabei Techniken des historischen Arbeitens vorstellen und einüben.

Literaturempfehlung: Lorenz Weinrich, Quellen zur Verfassungsgeschichte des römisch-deutschen Reichs im Spätmittelalter (1250-1500). FvSt-GA 33, S.314/5-394/5 (Übersetzung der Goldenen Bulle); Peter Moraw, Von offener Verfassung zu gestalteter Verdichtung. Das Reich im späten Mittelalter, 1250-1490, Berlin 1985, S. 229-259; Ulf Dirlmeier, Gerhard Fouquet, Bernd Fuhrmann, Europa im Spätmittelalter. 1215-1378, 22009, insbesondere S. 100-109, S. 226-233. Propädeutik: Hans-Werner Goetz, Proseminar Geschichte. Mittelalter, Stuttgart, 3. Aufl. 2006 oder später
Modulleistung: Hausarbeit
Studienleistung: Zur Vorbereitung der Hausarbeit sind im Laufe des Semesters mehrere Studienleistungen zu erbringen (u. a. Bibliographie, Entwicklung einer Leitfrage, historische Kontextualisierung einer Quellenstelle, Entwicklung einer Gliederung für die Hausarbeit). Verpflichtende Studienleistung ist darüber hinaus die regelmäßige aktive Teilnahme an der Seminardiskussion und die Bearbeitung von Übungsaufgaben.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "[BA-EV] Einführungsmodul Vormoderne SoSe 2024".