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andere Lehrveranstaltung: Forschungswerkstatt Qualitative Sozialforschung - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname andere Lehrveranstaltung: Forschungswerkstatt Qualitative Sozialforschung
Semester SS 2017
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 3
erwartete Teilnehmendenanzahl 15
Heimat-Einrichtung Institut für Soziologie
beteiligte Einrichtungen Soziologie der Bildung
Veranstaltungstyp andere Lehrveranstaltung in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Donnerstag, 06.04.2017 16:00 - 20:00,
Sonstiges diese Veranstaltung ist 14tätgig

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Donnerstag: 16:00 - 20:00, wöchentlich(14x)
Donnerstag, 06.04.2017 16:00 - 20:00

Kommentar/Beschreibung

Forschungswerkstatt Qualitative Sozialforschung

Für wen?
Die Forschungswerkstatt ist für alle Soziologie-Studentinnen und -Studenten vorgesehen (Haupt-/Nebenfach), die für ihre Abschlussarbeit eine empirische Untersuchung im Rahmen des Methodenarsenals der qualitativen/interpretativen Sozialforschung (Erhebungs- und Auswertungsverfahren) planen oder sich damit bereits in der Durchführung befinden.

Interessierte TeilnehmerInnen melden sich bitte bei der Gruppenleiterin per mail an:
annett.maiwald@soziologie.uni-halle.de

Worum geht es bei der Forschungswerkstatt?
Die Veranstaltung stellt ein Angebot zur Etablierung von Forschungs- resp. Interpretationswerkstätten im Rahmen des soziologischen Studiums (Bachelor wie Master, Haupt- oder Nebenfach) dar, die im lokalen Ausbildungskontext der Soziologie zu einer legitimen und nicht-randständigen Erfahrung der StudentInnen werden können. Zur Einsozialisation in die sozialwissenschaftliche Forschung gehört ein solches wissenschaftspraktisches Setting als direkter Ausdruck eines kooperativen Ausbildungs- und Forschungsmilieus dazu und sollte sich sinnvoll in die Studienerfahrungen der StudentInnen einfügen.
Forschungswerkstätten sind ein Basisinstrument in der qualitativen Sozialforschung und dienen zumeist der Einübung in einen bestimmten Forschungsstil unter Zugrundelegung der genauen Kenntnis der Methodologie, wobei die Beherrschung und Anwendung eines konkreten methodischen Verfahrens im Vordergrund steht.

Inhalte unserer Gruppenarbeit:
Die Gruppenarbeit ist jedoch nicht nur Grundlage bzw. prinzipielle Bedingung bei der Datenauswertung im Rahmen bestimmter hermeneutischer Verfahren. Sondern sie soll in unserer Forschungswerkstatt neben den genuinen Interpretationsprozessen auch zur Konturierung von Forschungsfragestellungen in einem thematischen Feld dienen (im Rahmen interpretativer Sozialforschung bieten sich vor allem prozessanalytische Fragestellungen an), zum Ausloten von verschiedenen theoretischen Zugängen und Forschungsperspektiven auf distinkte Gegenstände und hierbei vor allem zur Auswahl gegenstandsangemessener Erhebungs- und Auswertungsmethoden bzw. ggf. auch zum Finden (besser) geeigneter Methoden in bereits laufenden Forschungsprozessen, zur Hilfestellung beim Eintritt ins Feld, zum Modus von Interviewdurchführungen, Entscheidungen über die Zusammensetzung des Samples bzw. die Suche nach weiteren geeigneten IntervierpartnerInnen im Rahmen des theoretical sampling usw.

Methodische Ausrichtung:
Die hier angebotene Forschungswerkstatt soll daher im Rahmen des Methodenspektrums von qualitativer Sozialforschung in der methodischen Ausrichtung offen gehalten werden: Dazu gehören also beispielsweise sequenzanalytisch vorgehende hermeneutische Verfahren wie die Sozialwissenschaftliche Hermeneutik/Hermeneutische Wissenssoziologie und Narrationsanalyse ebenso wie die Kodierprozesse inkl. line-by-line-Analysis nach der Grounded-Theory-Methodologie, die Dokumentarische Methode, aber auch eher klassifizierende Verfahren wie z.B. die Inhaltsanalyse nach Mayring u.a.m.

Datenmaterial – Art/Aufbereitung/Umfang/Präsentation:
Es geht bei der beginnenden, angeleiteten Interpretationsarbeit darum, die entdeckenden, differenzierenden Kommunikationsprozesse und Interaktionen einer möglichst heterogenen Arbeitsgruppe von (studentischen) Forschern - Erfahrenen und Neueinsteigern - und die Vielfalt ihrer Perspektiven auszunutzen und sich gemeinsam auf das textförmig vorliegende Datenmaterial einzulassen.
Dies können Transkriptionen narrativer Interviews sein, andere Interviewtranskripte, Gruppendiskussionen, ethnographische Feldprotokolle, Protokolle teilnehmender Beobachtungen, Dokumente, Tagebücher, andere Textmaterialien usw.
Bestmöglicher Gewinn kann die Verdichtung von analytischen Abstraktionen, kontrastiven Vergleichen und theoretischen Argumentationen usw. sein. Es sollen jedoch keine bereits angefertigten strukturellen Beschreibungen oder andere extern entstandene Ausarbeitungen in den Sitzungen behandelt werden.
Es muss sich bei dem ausgewählten Material für die Forschungswerkstatt nicht ausschließlich um eine durchgehende Sequenz/Abschnitt usw. handeln, auch einzelne Sequenzen/Abschnitte, die Ihnen aussagekräftig erscheinen, sind möglich. Bei Interviews ist darauf zu achten, dass möglichst die Eröffnungssequenz mit der Interviewerfrage vollständig eingereicht wird, sie ist gemeinhin für die Entfaltung der Relevanz- und Orientierungsstrukturen des Sprechers von großer Bedeutung.

Formalia/Vorbereitung und Ablauf der Sitzungstermine:
Pro Sitzungstermin werden 1 bis max. 2 Teilnehmer/innen ihr Material mit einer kurzen Einführung präsentieren.
Grundvoraussetzung ist, dass das zu interpretierende Interviewmaterial bereits transkribiert (z.B. nach TiQ-Verfahren, Bohnsack/Przyborski) und – dies ist ganz wichtig – auch anonymisiert vorliegt.
Für den Umfang der eingereichten Transkripte wie auch für die anderen Textmaterialien gilt eine Obergrenze von 15 Seiten DIN-A4-Format, 1,5 zeilig, 12 pt.
Es wird dann vier Stunden am Material gearbeitet, mit einer kurzen Pause dazwischen.

Die an einer Sitzung interessierten TeilnehmerInnen melden sich per mail bei der Gruppenleiterin an. Diese prüft kurz das Material und die mitgegebenen Informationen, Fragen usw., terminiert dann und verteilt das Material an die Gruppenmitglieder per mail.

Termine:
14tägig, jeweils Donnerstag, 16.00-20.00 Uhr, Hörsaal E Mel
06.04.2017 Einführung; 20.04.2017; 04.05.2017; 18.05.2017; 01.06.2017; 15.06.2017; 29.06.2017; 13.07.2017 (ggf. ist die Organisation von Sonder- oder abweichenden Terminen möglich).

Anmeldungen für die Sitzungstermine bitte an:
annett.maiwald@soziologie.uni-halle.de