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Übung: [BA-VM] Museum und Migration - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Übung: [BA-VM] Museum und Migration
Untertitel Exkursion zum „Deutschen Auswandererhaus“ in Bremerhaven
Semester SoSe 2024
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 3
maximale Teilnehmendenanzahl 10
Heimat-Einrichtung Institut für Geschichte
Veranstaltungstyp Übung in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Vorbesprechung Freitag, 05.04.2024 14:00 - 16:00, Ort: Seminarraum 23 A (Raum 2.02) [LuWu 2]
Nächster Termin Donnerstag, 23.05.2024 00:00 - 00:00, Ort: (DAH Bremerhaven)
Leistungsnachweis Teilnahme an beiden Teilen der Übung (Blocksitzung und Exkursion)
Lektüre, Vorbereitung eines kurzen Analysekonzeptes im Vorfeld der Exkursion; Feldforschung und Präsentation vor Ort
SWS 2

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

„Die Musealisierung der Migration hat Konjunktur“, stellte der Historiker Joachim Baur 2009 fest. Seit einigen Jahrzehnten bereits wecken die Themen Migration, Ein- und Auswanderung zunehmend das Interesse von Ausstellungsmacher:innen auf der ganzen Welt, bis hin zum Entstehen eines neuen Museumstypus – des Migrationsmuseums. Die deutsche Ausgabe dieses Trends ist das 2005 eröffnete „Deutsche Auswandererhaus“ (DAH) in Bremerhaven. Als ältestes und renommiertestes deutsches Migrationsmuseum widmet es seine Dauerausstellung der Geschichte der europäischen Auswanderung nach Übersee im 19. und 20. Jahrhundert. 2012 wurde die Ausstellung um die Erzählung von über 300 Jahren Einwanderungsgeschichte in die deutschen Gebiete erweitert. Interessant sind nicht nur das Museum und seine Ausstellung, sondern auch sein historischer Standort am Neuen Hafen: Bremerhaven war zwischen 1830 und 1874 der größte Auswandererhafen Kontinentaleuropas.

Wie kann ein Museum Migration darstellen? In seiner Selbstbeschreibung bewirbt das DAH den Besuch seiner Dauerausstellung als „bewegende, historische Reise“ – als eine Präsentation, die „reale Lebensgeschichten unterschiedlichster Auswanderer:innen“ nacherzählen will. Dafür arbeitet das Museum mit einer erlebnisorientierten Ausstellung, die laut eigenem Anspruch „Geschichte nicht nur erzählt, sondern sie zu einem eindrucksvollen, multimedialen sinnlichen Erlebnis werden lässt“.

Doch wie kann man sich so einem „multimedialen sinnlichen Erlebnis“ wissenschaftlich nähern? Anders gefragt – wie können Historiker:innen ein historisches Museum erforschen und dabei insbesondere dem dreidimensionalen Medium ,Ausstellung‘ analytisch gerecht werden?

Diese Fragen sollen im Rahmen der Übung mit Exkursion sowohl theoretisch erforscht als auch praktisch erprobt werden.

1. Während der Blockveranstaltung am 26.4. werden die Teilnehmenden verschiedene Zugänge und Methodiken der Museumstheorie und Ausstellungsanalyse kennenlernen. Im Sinne einer Museumsanalyse als „kritisches Verstehen der Institution“ (Baur) werden wir uns dabei mit den zentralen Prinzipien musealer Präsentationen und der Bedeutungskonstruktion in (historischen) Ausstellungen auseinandersetzen. Um das DAH erforschen zu können, werden wir darüber hinaus Grundlagen der historischen Migrationsforschung und der deutschen Migrationsgeschichte in ihrem europäischen Kontext gemeinsam erarbeiten.

2. Der Aufenthalt in Bremerhaven vom 23. bis 25. Mai soll den Studierenden die Möglichkeit bieten, die gemeinsam in Halle erarbeiteten Grundlagen zur Migrationsgeschichte, Museumstheorie und Ausstellungsanalyse im Rahmen einer dreitägigen Feldforschung praktisch anzuwenden. Vor Ort werden wir uns eingehend mit Praktiken musealer Narration und Inszenierung im DAH auseinandersetzen und mit dem historischen Standort und der Umgebung des Museums vertraut machen. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, nach Interesse eigene Schwerpunkte zu setzen und Ihre individuellen Forschungsinteressen zu entwickeln, denen Sie während des Museumsbesuchs nachgehen.

Besondere Anmerkungen:

Die Exkursion ist der Kernbestandteil der Übung, sodass die Teilnahme an der Fahrt nach Bremerhaven für das erfolgreiche Bestehen der Übung Voraussetzung ist.
Die Reise ist mit einem Kostenaufwand für die Zugfahrt, Unterkunft und Eintrittsgelder verbunden. Diese können nur zum Teil durch den Lehrstuhl finanziert werden. Die Selbstbeteiligung an den Exkursionskosten beträgt maximal 100€ pro Teilnehmer:in und ist im Vorfeld der Exkursion zu begleichen.

Literaturempfehlungen:
Baur, Joachim (Hrsg.) Museumsanalyse. Methoden und Konturen eines neuen Forschungsfeldes. Bielefeld 2010.
Baur, Joachim, Die Musealisierung der Migration. Einwanderungsmuseen und die Inszenierung der multikulturellen Nation. Bielefeld 2009.
Oltmer, Jochen, Migration vom 19. bis 21. Jahrhundert. (Enzyklopädie deutscher Geschichte, Bd. 86) Berlin/Boston 32016 [2010].
Hoerder, Dirk, Geschichte der deutschen Migration. Vom Mittelalter bis heute. München 2010.
Bade, Klaus J./Emmer, Pieter C./Lucassen, Leo/Oltmer, Jochen (Hrsg.), Enzyklopädie Migration in Europa. Vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Paderborn 2007.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmendenanzahl: [BA-VM] Museum und Migration".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 11.03.2024, 08:00 bis 07.04.2024, 23:59.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.