Alle höheren Lebewesen sind von Krankheit und Tod bedroht, so auch der Mensch. In der modernen Gesellschaft wird diese prinzipielle Fragilität menschlichen Seins meist verdrängt, steht sie doch im Widerspruch zum kollektiven Grundsatz von Leistung und Machbarkeit. Stattdessen werden immer neue Verfahren zur Optimierung des Menschen entwickelt. Diese sollen helfen, Krankheiten zu verhindern und den Tod hinauszuzögern. Vor diesem Hintergrund fragt die Theologie nach Ursprung und Sinn des Lebens und bemüht sich, tragfähige Muster einer Bewältigung zu erarbeiten.
Das Seminar behandelt Grundlagen und ausgewählte Anwendungsfelder der Lebensethik (am Lebensanfang, im Scheitern, in schwerer Krankheit, am Lebensende). Die Lehrveranstaltung gibt Gelegenheit zu erörtern, welchen Beitrag die theologische Ethik für das Gelingen menschlichen Lebens leisten kann. Dies alles in dem Wissen, dass menschliches Leben grundsätzlich gefährdet und verletzlich ist.