Wie immer man sich zur Theologie von Karl Barth stellen mag, so ist doch unbestritten, dass dessen monumentale Kirchliche Dogmatik (KD) ein Hauptwerk evangelischer Theologie im 20. Jahrhundert darstellt. Kennzeichnend für die Leitperspektive der KD ist ein Vorgang, den man als christologische Konzentration bezeichnet hat: Alle christliche Lehre ist in allen ihren Aussagen konsequent als Lehre von Jesus Christus zu entfalten. Wir wollen in diesem Seminar zunächst einen Überblick über den Aufbau der KD gewinnen und dann anhand ausgewählter Passagen aus dem 2. Band (vor allem aus dessen 1. Teil) versuchen nachzuvollziehen, wie Barth diese christologische Konzentration in Bezug auf die Erkenntnis und Wirklichkeit Gottes durchführt. Dabei werden seine Überlegungen zur Trinitätslehre eine wichtige Rolle spielen. Gegen Ende des Seminars soll dann noch ein Blick geworfen werden auf die kritische Diskussion von Barths Theologie seit den 70er Jahren.
Literatur:
Busch, E. (1994), Karl Barths Lebenslauf. Nach seinen Briefen und autobiografischen Texten, 4. Aufl., Zürich. - Jüngel, E. (1982), Einführung in Leben und Werk Karl Barths, in: ders., Barth-Studien (Ökumenische Theologie 9), Zürich, Gütersloh, 22–60. - Pfleiderer, G. (2009), Karl Barth, Die Kirchliche Dogmatik, in: Danz, Ch. (Hg.), Kanon der Theologie, 45 Schlüsseltexte im Portrait, Darmstadt, 276–283. - Trutz Rendtorff (Hg.), Die Realisierung der Freiheit. Beiträge zur Kritik der Theologie Karl Barths, Gütersloh: Mohn, 1975. - Weber, O. (2002), Karl Barths kirchliche Dogmatik. Ein einführender Bericht, 12. Aufl., Neukirchen-Vluyn.
