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Seminar: Gipsabgüsse antiker Skulpturen. - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Gipsabgüsse antiker Skulpturen.
Untertitel Geschichte, Aufstellungsorte, Bedeutung
Semester WS 2018/19
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 0
Heimat-Einrichtung Klassische Archäologie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Sonstiges Blockveranstaltung
Termine werden noch bekannt gegeben!

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe

Kommentar/Beschreibung

Gipsabgüsse nach antiken Skulpturen, Gemmen und Münzen fanden bereits in der frühen Neuzeit Eingang in die Sammlungen von Gelehrten und Künstlern. Vor allem seit dem 17. Jahrhundert dienten sie als Modelle im künstlerischen Studium, wurden aber auch als Hilfsmittel zur Herstellung von Kopien aus Marmor und Bronze eingesetzt. Später hob Johann Joachim Winckelmann (1717-1768) die formalen Qualitäten der Abgüsse von Skulpturen hervor, die sein Ideal des Schönen besonders rein und damit vorbildhaft widerzuspiegeln vermochten. Die Wertschätzung der Gipse hielt bis in das 19. und 20. Jahrhundert an: Sie fanden sich in großer Zahl in den europäischen Zeichenakademien, aber auch in den Universitätssammlungen und humanistischen Gymnasien, wo sie als Studien- und Lehrobjekte zum Einsatz kamen. Doch im Zuge neuer künstlerischer Strömungen wie des Impressionismus setzte eine anhaltende Kritik an den seriell hergestellten Gips-"Gespenstern" ein, und auch in akademischen bzw. musealen Kontexten fristeten die Abgüsse als vermeintliche Abklatsche antiker Skulptur in den vergangenen Jahrzehnten an vielen Orten ein Schattendasein, ja sie wurden – etwa in US-amerikanischen Sammlungen – zum Teil sogar regelrecht entsorgt. Erst in jüngerer Zeit hat die archäologisch-kunsthistorische Forschung die Abguss-Sammlungen und ihre Objekte vermehrt als historische Zeugnisse wahrgenommen und zum Gegenstand der wissenschaftlicher Beschäftigung erhoben. Vor diesem Hintergrund sollen im Seminar die Geschichte, Kontexte und Bedeutung der Gipsabgüsse anhand von Fallstudien (wie der Sammlung des Archäologischen Museums der Universität Halle) erörtert werden. Daneben sollen auch technische Aspekte der Produktion von Gipsen zur Sprache kommen.


Literatur:
H.-U. Cain, Gipsabgüsse. Zur Geschichte ihrer Wertschätzung, Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums 1995, 200-215.
S. Faust – K. Poehls (Hrsg.), Sammeln. Zur Geschichte und Gegenwart einer alltäglichen, musealen und wissenschaftlichen Praxis, Hamburger Journal für Kulturanthropologie 1 (Hamburg 2015).
V. Kockel – D. Graepler (Hrsg.), Daktyliotheken. Götter & Caesaren aus der Schublade. Antike Gemmen in Abdrucksammlungen des 18. und 19. Jahrhunderts (München 2006).
S. Lehmann, Goethes allerliebste Klytia. Metamorphosen einer Frauenbüste, Kataloge und Schriften des Archäologischen Museums der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 6 (Halle/Saale 2016).
C. Schreiter, Gipsabgüsse und antike Skulpturen. Präsentation und Kontext (Berlin 2012).
C. Schreiter, Antike um jeden Preis. Gipsabgüsse und Kopien antiker Plastik am Ende des 18. Jahrhunderts (Berlin 2014).

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Anmeldezeitraum: Museums- und Ausstellungskonzepte".
Erzeugt durch Migration 128 08:37:20 08/21/18
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 01.09.2018, 00:00 bis 31.10.2018, 00:00.