In diesem Seminar geht es darum, das noch relativ junge Konzept des "Moralischen Stress" (engl.: Moral Distress) im Kontext der Sozialen Arbeit hinsichtlich seiner Relevanz und Gestalt zu diskutieren und zu explorieren. Moralischer Stress beschreibt die Belastung bzw. den Stress, der entsteht, wenn jemand durch äußere und innere Zustände davon abgehalten wird, das zu tun, was er*sie moralisch als richtig empfindet. Der Diskurs dazu findet bislang überwiegend im internationalen Raum statt. Ursprünglich stammt das Konzept aus dem medizinisch-pflegerischen Bereich und hat – trotz m.E. hoher Relevanz – bislang wenig Einzug in die Soziale Arbeit gehalten; in Deutschland ist das Konzept z.B. noch gar nicht in der sozialen Arbeit verankert. Das Seminar ist in vier Teile strukturiert: (1) Zunächst umreißen wir Moral Distress als Konzept, (2) dann beschäftigen wir uns anhand empirischer Studien mit Moralischem Stress in der Sozialen Arbeit, (3) um danach Moralischen Stress am Beispiel der Schulsozialarbeit vertieft mit Blick auf ein Handlungsfeld der Sozialen Arbeit zu erkunden. (4) In einem vierten Teil haben Sie die Möglichkeit, mit einem*r Sozialarbeiter*in Ihrer Wahl über Moralischen Stress ins Gespräch zu kommen und sich anschließend über ihre Erkenntnisse im Seminarplenum auszutauschen. Insgesamt werden wir in diesem Seminar einiges an englische Literatur lesen müssen. Bitte lassen Sie sich davon nicht abschrecken, sondern nutzen Sie es als Möglichkeit, einen Einstieg in das Lesen englischsprachiger wissenschaftlicher Literatur zu bekommen. Wir werden die Literatur natürlich in den Sitzungen auf Deutsch besprechen und diskutieren, so dass Sie dort immer einen Abgleich haben werden.
Die Veranstaltung ist als hybride Veranstaltung gelistet. Sie wird aber überwiegend digital stattfinden. Ich möchte mir allerdings die Möglichkeit einräumen, mit dem hybriden Format zu experimentieren (es kann jedoch niemals eine Präsenzveranstaltung mit allen stattfinden, immer nur max. 10 Leute). Das möchte ich aber mit Ihnen absprechen und auch den Bedarf hierfür abfragen. Zudem muss ich mir noch Gedanken machen, wann und wie so ein hybrides Format didaktisch wirklich sinnvoll ist.
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "G2: Organisation, Intervention und Fallverstehen in der Sozialen Arbeit (BA 180) WS 2020/21".
Um ein Modul und die zugehörigen Lehrveranstaltungen studieren zu können, müssen Sie sich im Löwenportal (https://loewenportal.uni-halle.de) für das Modul anmelden. Die Anmeldung zu Veranstaltungen im Modul erfolgt dann erst später in Stud.IP. Die Modulanmeldung ist i.d.R. 14 Tage vor bis 14 Tage nach Beginn der Vorlesungszeit möglich. Die exakten Termine werden vom Prüfungsamt per E-Mail und im Veranstaltungsverzeichnis des jeweiligen Semesters bekannt gegeben. Nur wenn ein Modul angemeldet ist, kann die Studienleistung von den Dozierenden verbucht werden und ist eine Anmeldung zur Prüfung möglich. Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
Die Plätze in den betreffenden Veranstaltungen wurden am 16.10.2020 um 23:59 verteilt. Weitere Plätze werden evtl. über Wartelisten zur Verfügung gestellt.
Diese Regel gilt von 05.10.2020 09:00 bis 18.11.2020 23:59. Die Anmeldung zu maximal 2 Veranstaltungen des Anmeldesets ist erlaubt.
Die Anmeldung ist möglich von 12.10.2020, 09:00 bis 06.11.2020, 23:59.
