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Seminar: Die Shoah aus literarischer Perspektive (mo 14-16) - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Die Shoah aus literarischer Perspektive (mo 14-16)
Untertitel (Modul. B.A./Lehramt: Literaturgeschichte 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart)
Semester WS 2011/12
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 2
erwartete Teilnehmendenanzahl 30
Heimat-Einrichtung Institut für Germanistik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Montag, 10.10.2011 14:15 - 15:45, Ort: (Herweghstr. 96, ÜR A)
Studiengänge (für) B.A. DSL 60/90
LA Gymnasium/LA Sek.- und Förderschule
MA alte Ordnung wobl.
SWS 2

Räume und Zeiten

(Herweghstr. 96, ÜR A)
Montag: 14:15 - 15:45, wöchentlich (14x)

Kommentar/Beschreibung

Die Shoah aus literarischer Perspektive

Instrumentelle Vernunft und einhergehendes Effizienzstreben der Moderne ermöglichten den industriell organisierten Massenmord. Diese Konstellation trug zugleich zu dessen Abstraktheit bei. Kein Opfer konnte diese gigantische bürokratische Apparatur überblicken und jeder Täter sich zu einem kleinen Rädchen im großen Werk degradieren.
Eine Seite ist es, die Fakten dieses Zivilisationsbruchs zusammenzutragen und diese zu überliefern. Eine andere Seite ist es, auf welche Weise das Unfassbare der konkreten Erfahrungen der Überlebenden von diesen sprachlich gestaltet worden ist.
Zur Notwendigkeit dieser Gestaltung schreibt Imre Kertész: Das Konzentrationslager ist ausschließlich in Form von Literatur vorstellbar, als Realität nicht. (Auch nicht – und sogar dann am wenigsten – , wenn wir es erleben.)
Diesem Gestaltungs- und Erinnerungszwang steht zugleich die von vielen Überlebenden beschriebene Unmöglichkeit entgegen, das Erlebte dadurch verstehbar oder sinnvoll kategorisierbar zu machen. Welche Darstellungsmethoden in einigen Erzählungen und Romanen gewählt worden sind um doch vom Unvorstellbaren Zeugnis zu geben, wird ein maßgeblicher Gegenstand der Beschäftigung im Seminar sein.

Literatur:
Klüger, Ruth: weiter leben. Eine Jugend.; Borowski, Tadeusz: Bei uns in Auschwitz.; Imre Kertész: Roman eines Schicksallosen.; Hilsenrath, Edgar: Der Nazi und der Friseur.
(Die in den ersten Wochen zu behandelnden theoretischen Texte werden im ersten Seminar bekannt gegeben.)