- KE/D: BM AT, AM AT, Wahlbereich
- LAG mit Sprachwahl Hebräisch: BM ATNT, PM AT
- BA mit Sprachwahl Hebräisch: BM ATNT, PM AT
- Master: SPM ATNTKG I–III
Kein anderen Buch der Antike ist so sorgfältig konserviert worden wie die Bücher der Hebräischen Bibel. Selbst offensichtliche Schreibfehler wurden genau kopiert, wenn sie zum allgemein anerkannten Text der Vorlage gehörten. Zur Sicherung des Textes lernten die Schreiber zahlreiche Listen auswendig, in denen die Stellen mit ungewöhnlichen und selten vorkommenden Wörtern und Wortformen zusammengestellt wurden. Später wurden diese Listen auch schriftlich fixiert – etwa in der berühmten Hallenser Handschrift von »Ochla weOchla«. Solche »Überlieferung« (nichts anderes bedeutet »Masora«) wurde auch am Rande der wichtigsten Bibelhandschriften notiert, etwa des Codex Aleppo oder Codex L, weshalb auch die modernen Textausgaben – BHS, HUB oder BHQ – umfangreiche masoretische Angaben enthalten. Die Übung soll zunächst in das Verständnis dieser Angaben einführen und damit die Teilnehmenden überhaupt erst zum Gebrauch der BHS bzw. BHQ befähigen. Doch warum ist die Kenntnis dieser genauen Textüberlieferung für das Wissen um die Entstehung des Alten Testaments überhaupt nötig? Hierzu wird einerseits die Frage diskutiert werden, inwieweit die genau konservierten orthographischen Details helfen können, das relative Alter der Vorlagen der verschiedenen Bücher zu bestimmen. Und andererseits soll der Frage nachgegangen werden, ob in bestimmten Fällen die genaue Zahl der Buchstaben auch eine theologische Botschaft enthalten kann.