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Seminar: Der künstliche Mensch in der Literatur (do 12-16) - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Der künstliche Mensch in der Literatur (do 12-16)
Untertitel (Modul B.A./LA: Themen, Stoffe, Motive Modul MA/LA: Literaturgeschichte (Vertiefungsmodul) Modul MA: Themen, Stoffe, Motive / Literaturgeschichte / Kulturelle Diskurse)
Semester SS 2018
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 11
maximale Teilnehmendenanzahl 30
Heimat-Einrichtung Institut für Germanistik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Donnerstag, 05.04.2018 12:00 - 16:00
Lernorganisation Zur Vorbereitung des Seminars empfehle ich: Manfred Geier: Fake. Leben in künstlichen Welten. Mythos, Literatur, Wissenschaft. Reinbek bei Hamburg.
Studiengänge (für) B.A. 60/90
LA Gymn./LA Sek.-und Förderschule
Master AVL 45/75 /Master DSL 120 / Master DLK 45/75
SWS 2

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Donnerstag: 12:00 - 16:00, wöchentlich(14x)

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Durch die bis jetzt andauernde Diskussion um die Folgen einer Biopolitik gewinnt das Thema des Künstlichen Menschen, der in der Literatur und später im Film als Golem, Homunculus, Androide oder Roboter und als Cyborg schon seid je her eine prominente Rolle spielte, größte Aktualität. Bei der Biopolitik - die nach Foucault im 18. Jahrhundert massiv eingesetzt hat - ging es ja um nichts anderes als um die Machbarkeit des Menschen zwecks Steigerung der Produktivität. Wegen dieser Parallele zwischen Fiktion und Realität sollen nun Foucaults Überlegungen zur Biopolitik und dem damit zusammenhängenden Paradigmenwechsel im Verständnis der Macht den theoretischen Hintergrund bilden, auf dem in diesem Seminar mit groben Strichen die Geschichte des Künstlichen Menschen skizziert wird.
In den Sagen und den Mythen des Altertums und der frühen Neuzeit, die um die Figuren des Prometheus und des Golems kreisen, wird die göttliche Macht, die bis dahin ein Monopol auf die Gestaltung der Schöpfung besaß, herausgefordert. Der aufgeklärte Wissenschaftler des 19. Jahrhunderts verliert nun jegliche Scheu vor der göttlichen Macht und Größe. Unter seinen Händen soll die so unvollkommen empfundene Schöpfung für die industrielle Produktion optimiert werden. Die Literaten der Romantik setzen sich dagegen kritisch mit den Folgen dieser durch die Techniken der Disziplinierung hervorgerufenen Optimierungen im Bild des Automatenmenschen auseinander. Im 20. Jahrhundert werden die Grenzen, die zwischen der Natürlichkeit als Ausdruck der Authentizität und dem Artifiziellen immer weniger sichtbar. Die Romane von Dick und Gibson beschäftigen sich mit der Frage, ob ihre Protagonisten es überhaupt noch mit Menschen zu tun haben. Diese Entwicklung einer Grenzverwischung, die sich im Cyborg als Hybrid von Mensch und Maschine geradezu beispielhaft zeigt, erscheint in einem zwiespältigen Licht: Für die Futuristen oder für die Feministin Donna Haraway bedeutet die Relativierung des Natürlichen eine radikale Befreiung vom einengenden Essentialismus. Die Schattenseite dieser Entwicklung zeigt jedoch auf, dass es, so Foucault, ein jenseits der Macht scheinbar nicht mehr geben kann.

Im Seminar werden folgende Autoren behandelt: Michel Foucault, Gershom Scholem, Donna Haraway, Ovid, Jean Paul, Achim v. Arnim, E. T. A. Hoffmann, Mary Shelley, Bin Gorion, Villiers de l’Isle-Adam, F. T. Marinetti, Stanislaw Lem, Issac Asimov, Philip K. Dick, William Gibson.
Zur Vorbereitung des Seminars empfehle ich: Manfred Geier: Fake. Leben in künstlichen Welten. Mythos, Literatur, Wissenschaft. Reinbek bei Hamburg.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmeranzahl: Der künstliche Mensch in der Literatur (do 12-16)".
Erzeugt durch Migration 128 08:37:13 08/21/18
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
  • Die Anmeldung ist möglich ab 15.03.2018, 10:00.