Auch wenn sich mit Hans Magnus Enzensberger die Lektüre, zumal die von Gedichten, als anarchischer Akt verstehen lässt, der durch sanktionierte Interpretationsvorgabe vereitelt wird, so können doch zweifelsohne Einsichten in die Ziele und Methoden der Gedichtinterpretation die Lektürefreiheit bereichern. Dazu möchte das Seminar einladen.
Neben der Kenntnis von formalen Charakteristiken, wie metrischen Grundformen, Reimformen, Gedichttypen, sollen inhaltliche Analysekriterien vermittelt werden, die Aussagen über die im Gedicht gestaltete Welt literaturwissenschaftlich begründen und somit nachvollziehbar machen. Besondere Beachtung verdienen die Spannungsfelder von Mündlichkeit und Schriftlichkeit, von Nachahmung und Fiktionalität, sowie das Verhältnis von Sprache als typographischem Gestaltungselement (z. Bsp. im Figurengedicht) und sprachlicher Bildlichkeit (z. Bsp. Metapher, Allegorie).
Lit. zur Einführung: Dieter Burdorf: Einführung in die Gedichtanalyse, 2. Aufl., Stuttgart und Weimar 1997.
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