Ausgehend von originalen Objekten im Robertinum und repräsentativen Stücken aus anderen Sammlungen werden im Seminar rotfigurige Vasen behandelt, die von ca. 450 bis 300 v. Chr. in Unteritalien (Apulien, Lukanien, Kampanien, Paestum) und auf Sizilien hergestellt wurden und die in diesen Gegenden die zuvor dominierenden attischen Importe ersetzten. Neben der methodischen Grundlagenarbeit (Bestimmung und Datierung) steht die Auseinandersetzung mit der Bilderwelt dieser Gefäße im Zentrum. Dabei sollen die Bedeutung beliebter Themen und Motive in den antiken Verwendungskontexten – vor allem im Grab – sowie die Erzählweise der Darstellungen diskutiert werden. Einige herausragende Handwerker wie der um 340/330 v. Chr. in Apulien tätige Dareios-Maler, dem auch einige Gefäßfragmente im Archäologischen Museum zugeschrieben werden, schufen besondere komplexe Szenen mit mythologischen und historischen Themen, und bei vielen Bildern ist zu fragen, ob und in welcher Weise sich die Vasenmaler dramatische und weitere Werke der antiken Literatur zum Vorbild nahmen.
Literatur:
L. Giuliani, Tragik, Trauer und Trost. Bildervasen für eine apulische Totenfeier (Berlin 1995).
K. Knoll – R. Hurschmann – A. Hoffmann, Die Lebenden und die Seligen. Unteritalisch-rotfigurige Vasen der Dresdener Skulpturensammlung (Mainz 2003).
T. Mannack, Griechische Vasenmalerei. Eine Einführung (Darmstadt 2002) 160-167.
A. D. Trendall, Rotfigurige Vasen aus Unteritalien und Sizilien. Ein Handbuch (Mainz 1991).
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Zeitgesteuerte Anmeldung: Unteritalische Keramik im archäologischen Museum".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
Die Anmeldung ist möglich von 15.09.2020, 00:00 bis 25.10.2020, 00:00.
