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Seminar: [BA-VM/BA-S] [Seminar] Die Geschichte des Volksparks schreiben. Revolutionen, Arbeiter*innenkultur und Legenden an einem historischen Ort der Stadt - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: [BA-VM/BA-S] [Seminar] Die Geschichte des Volksparks schreiben. Revolutionen, Arbeiter*innenkultur und Legenden an einem historischen Ort der Stadt
Semester WS 2022/23
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 10
maximale Teilnehmendenanzahl 20
Heimat-Einrichtung Institut für Geschichte
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Freitag, 14.10.2022 10:00 - 12:00, Ort: Seminarraum 10 (R.2.37) [EA 26-27]
Lernorganisation Der Volkspark in der Burgstraße war zwischen 1907 und 1989 einer der zentralen politischen und kulturellen Orte Halles. Von hier ging am 7. November 1918 die lokale Revolution aus; zwei Jahre später beschloss im großen Saal des Volksparks der Reichsparteitag der linkssozialistischen USPD die Vereinigung mit der KPD (die erst damit zu einer Massenpartei wurde). Am 26. Oktober 1989 fand im Volkspark vor Tausenden Menschen die erste Diskussion zwischen Bürgerrechtler*innen und Vertretern des SED-Regimes statt.
Zwischen seiner Einweihung 1907 und 1933 fungierte der Volkspark als Treffpunkt nicht nur linker Parteien und Gewerkschaften, sondern auch einer breiten Arbeiter*innenkulturbewegung. Die NS-Diktatur nutzte ihn als Ort für Propagandaveranstaltungen. Dem SED-Regime diente der Volkspark zum einen als Traditionsort, der mit Legenden der lokalen Arbeiter*innenbewegung verbunden war – wie der Geschichte vom „kleinen Trompeter“ Fritz Weineck, der hier 1925 während einer kommunistischen Versammlung von der Polizei erschossen worden war. Zum anderen nutzte man den Volkspark in den 1950er bis 1980er Jahren in vielfältiger Weise als Kulturzentrum – mal für Tanzveranstaltungen, mal für „Zirkel schreibender Arbeiter“.
Der Volkspark steht damit wie kein anderer Ort in Halle für die Emanzipationsbewegungen des 20. Jahrhunderts einerseits, für historische Legendenbildungen und andere Instrumentalisierungen seitens der Weltanschauungsdiktaturen andererseits.
In diesem Projektseminar werden wir gemeinsam zur Geschichte des Volksparks recherchieren (in Archiven, in historischen Zeitungen und anderen publizierten Quellen). Auf dieser Grundlage verfassen wir Texte zu verschiedenen Aspekten aus der Geschichte des Volksparks, die wir schließlich – vermutlich in Gestalt einer Website zum Thema – veröffentlichen werden. Sie recherchieren und schreiben in diesem Seminar für eine breitere Öffentlichkeit, üben sich also in der Vermittlung von Ihnen zuvor erarbeiteter Inhalte. Das könnte mehr Engagement erfordern als andere Seminare. Aber ich bin zuversichtlich, dass sich dies für Sie „lohnen“ wird.
Die Studienleistung besteht in der regelmäßigen Mitarbeit in unserer Projektgruppe und eigenständigen Recherchen zu einem selbstgewählten Thema. Die Modulleistung besteht im Verfassen eines veröffentlichungsreifen Textes zu diesem Thema, dessen Hintergrund Sie in einer Hausarbeit (Vertiefungsmodul Moderne) oder in einer mündlichen Prüfung (Schwerpunktmodul Geschichte) eingehender erläutern.

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Der Volkspark in der Burgstraße war zwischen 1907 und 1989 einer der zentralen politischen und kulturellen Orte Halles. Von hier ging am 7. November 1918 die lokale Revolution aus; zwei Jahre später beschloss im großen Saal des Volksparks der Reichsparteitag der linkssozialistischen USPD die Vereinigung mit der KPD (die erst damit zu einer Massenpartei wurde). Am 26. Oktober 1989 fand im Volkspark vor Tausenden Menschen die erste Diskussion zwischen Bürgerrechtler*innen und Vertretern des SED-Regimes statt.
Zwischen seiner Einweihung 1907 und 1933 fungierte der Volkspark als Treffpunkt nicht nur linker Parteien und Gewerkschaften, sondern auch einer breiten Arbeiter*innenkulturbewegung. Die NS-Diktatur nutzte ihn als Ort für Propagandaveranstaltungen. Dem SED-Regime diente der Volkspark zum einen als Traditionsort, der mit Legenden der lokalen Arbeiter*innenbewegung verbunden war – wie der Geschichte vom „kleinen Trompeter“ Fritz Weineck, der hier 1925 während einer kommunistischen Versammlung von der Polizei erschossen worden war. Zum anderen nutzte man den Volkspark in den 1950er bis 1980er Jahren in vielfältiger Weise als Kulturzentrum – mal für Tanzveranstaltungen, mal für „Zirkel schreibender Arbeiter“.
Der Volkspark steht damit wie kein anderer Ort in Halle für die Emanzipationsbewegungen des 20. Jahrhunderts einerseits, für historische Legendenbildungen und andere Instrumentalisierungen seitens der Weltanschauungsdiktaturen andererseits.
In diesem Projektseminar werden wir gemeinsam zur Geschichte des Volksparks recherchieren (in Archiven, in historischen Zeitungen und anderen publizierten Quellen). Auf dieser Grundlage verfassen wir Texte zu verschiedenen Aspekten aus der Geschichte des Volksparks, die wir schließlich – vermutlich in Gestalt einer Website zum Thema – veröffentlichen werden. Sie recherchieren und schreiben in diesem Seminar für eine breitere Öffentlichkeit, üben sich also in der Vermittlung von Ihnen zuvor erarbeiteter Inhalte. Das könnte mehr Engagement erfordern als andere Seminare. Aber ich bin zuversichtlich, dass sich dies für Sie „lohnen“ wird.
Die Studienleistung besteht in der regelmäßigen Mitarbeit in unserer Projektgruppe und eigenständigen Recherchen zu einem selbstgewählten Thema. Die Modulleistung besteht im Verfassen eines veröffentlichungsreifen Textes zu diesem Thema, dessen Hintergrund Sie in einer Hausarbeit (Vertiefungsmodul Moderne) oder in einer mündlichen Prüfung (Schwerpunktmodul Geschichte) eingehender erläutern.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmendenanzahl: [BA-VM/BA-S] [Seminar] Der hallesche Volkspark".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 26.09.2022, 00:00 bis 15.10.2022, 23:59.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.