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Übung: Hexerei in Nigeria: Und Fragen nach 'Kultureller Aneignung' (auch für gender.bildet) - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Übung: Hexerei in Nigeria: Und Fragen nach 'Kultureller Aneignung' (auch für gender.bildet)
Semester SoSe 2023
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 15
Heimat-Einrichtung Theologische Fakultät
Veranstaltungstyp Übung in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Montag, 17.04.2023 08:30 - 10:00, Ort: (SemR A)

Räume und Zeiten

(SemR A)
Montag: 08:15 - 09:45, wöchentlich (11x)

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

„In der internationalen und auch in der deutschen Öffentlichkeit wird Hexerei in Afrika hauptsächlich als eine abergläubische Vorstellung wahrgenommen, die Afrikas andauernde Rückständigkeit vermeintlich im Kern begründe. Es handele sich demnach um eine genuin afrikanische Besonderheit, die Europa zwar einmal geteilt, jedoch schon lange hinter sich gelassen habe. Statt die Traditionalität oder Modernität von Hexerei vorauszusetzen, wurde in der vorliegenden Studie nach der Entstehung von Hexerei als Referenzpunkt für afrikanische Tradition, europäische Moderne, etc. gefragt. Diese kritische Fragerichtung wurde aus dem Befund der Feldforschung notwendig, dass Hexerei in Ibadan, Nigeria, nicht notwendigerweise als „afrikanisch“ ausgezeichnet wurde, sondern auch als christlich, als islamisch, als religiös.“
Dieses Fazit zieht Judith Bachmann in ihrer kürzlich erschienenen Dissertationsschrift "Hexerei in Nigeria zwischen Christentum, Islam und traditionellen Praktiken". Hierbei erwähnt J. Bachmann Themen wie Islam, Christentum, Hexerei, Aberglaube, Rückständigkeit, Afrika, Europa, Tradition und Moderne, die allesamt sowohl religionswissenschaftlich als auch interkulturell theologisch von Bedeutung sind. In der Übung werden diese Inhalte anhand konkreter Textausschnitte diskutiert werden – und zwar entlang von zwei Fragen, die den roten Faden dieser Übung spinnen: Erstens wird mit dem Ansatz der globalen Religionsgeschichte nach der Historisierung von „Begriffen“ wie Aberglaube, Afrika etc. gefragt werden. Zweitens wird die gesamtgesellschaftliche Debatte um ‚Kulturelle Aneignung‘ auf theologische Forschungen (insbesondere in Religionswissenschaft und Interkultureller Theologie) bezogen und danach gefragt, wer sich wo was (nicht) aneignet.
Gelesen werden Auszüge aus Judith Bachmanns Dissertationsschrift: "Hexerei in Nigeria zwischen Christentum, Islam und traditionellen Praktiken. Globale Verflechtungen und lokale Positionierungen bei den Yoruba". Durch regelmäßige Textlektüre und aktive Teilnahme an der Übung soll darüber hinaus die globale Verflochtenheit eigener Positionierungen zur Sprache kommen.

Diese Lehrveranstaltung ist im Studienbegleitprogramm von gender*bildet (Zertifikat Gender Studies) anrechenbar. Nähere Informationen finden Sie unter diesem Link:
https://www.rektorin.uni-halle.de/stabsstellen/vielfalt-chancengleichheit/gender_bildet/angebote_studierende/zertifikat/