MLU
Seminar: MA: Anwendungsfelder Bild/Bewegtbild: Terrorismus-Darstellung in Film und Kunst - Details
Sie sind nicht in Stud.IP angemeldet.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: MA: Anwendungsfelder Bild/Bewegtbild: Terrorismus-Darstellung in Film und Kunst
Semester SS 2019
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 3
Heimat-Einrichtung Abteilung Medien- und Kommunikationswissenschaft
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Dienstag, 02.04.2019 16:15 - 19:45, Ort: (101)

Themen

Vorbesprechung, Themenvergabe, Einführung, Filmanalytische Essays, Kunstdarstellung, Deutschland im Herbst. Film und Gespräch, Vergleich Baader-Meinhof-Komplex - Todesspiel an ausgewählten Sequenzen. Vortrag. Filmausschnitte. Gespräch, Stammheim (R. Hauff, 1986). Film. Vortrag. Gespräch, Blackbox BRD (A. Veiel, 2001). Film. Vortrag. Gespräch, Wer, wenn nicht wir (A. Veiel, 2012). Film. Vortrag. Gespräch, Die Bleierne Zeit (M.v.Trotta, 1981). Film. Vortrag. Gespräch, entfällt wg. Hochschulsportfest, Baader (C. Roth, 2002). Film. Vortrag. Gespräch, Die verlorene Ehre der Katharina Blum (V. Schlöndorff, 1975) Film. Vortrag. Gespräch, Messer im Kopf (R. Hauff, 1978) Film. Vortrag. Gespräch, Kunst und Film: 1969-1972. Beuys u.a. Baader-Meinhof-Komplex. Sequenzen aus Teil 1, Oktober-Zyklus G. Richter, Todesspiel - Terror. Politik. Medien, G. Lampe: Panorama-Beiträge U. Meinhof, W. Barg: Dokumentarsequenz Zeitstimmung Frankfurt/Berlin 1967/68, Sequenzanalysen Todesspiel & Fassbinder, Videokunst

Räume und Zeiten

(101)
Dienstag: 16:15 - 19:45, wöchentlich (15x)

Kommentar/Beschreibung

In diesem Modul, das gemeinsam mit dem Institut für Kunstgeschichte (Prof. Dr. Olaf Peters) durchgeführt wird, werden wir die ästhetische Beschäftigung von Bildenden Künstlern (u.a. Gerhard Richter) und von Filmregisseuren mit den Phänomen des Links- wie des Rechts-Terrorismus in der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen von Bild/Bewegtanalysen ausgewählter Filme und künstlerischer Arbeiten betrachten und interpretieren.
Im Zentrum stehen zunächst die künstlerischen Auseinandersetzungen mit dem Terrorismus der „Roten Armee Fraktion“ (RAF), ausgehend von den Anfängen nach der Studentenrevolte 1967/68 über den sogenannten „Deutschen Herbst“ in den späten 1970er Jahren bis zum Ende der „RAF-Ära“ am Beginn der 1990er Jahre.

Mit der Enttarnung des sogenannten „Nationalsozialistischen Untergrund (NSU)“ 2011 rückte auch die Existenz rechtsterroristischer Vereinigungen und Aktivitäten stärker in den Blick der bundesdeutschen Öffentlichkeit. Auch zu diesem gesellschaftlichen Phänomen gibt es mittlerweile künstlerische und filmische Auseinandersetzungen, die am Ende des Seminars mit in den Blick genommen werden.

Im Fokus der Betrachtung aller Analysen wird dabei die Frage stehen, in welcher Weise das gesellschaftliche Phänomen des Terrorismus von Künstlern und Filmemachern in je subjektiver Weise betrachtet und verarbeitet wurde und wird und welche Kommentare zur Zeit oder auch welche spezifischen Perspektiven Kunst und Film dem Thema abgewinnen.

Die MuK-Masterstudierenden werden als Modulleistung ein analytisches Video-Essay zu einem der Filme oder zu den betrachteten Kunstwerken abliefern.

Gegenstände der Betrachtung werden u.a. sein:

KUNST

1. Gerhard Richters Zyklus 18. Oktober 1977

2. Künstlerische Auseinandersetzungen mit dem RAF-Terrorismus/Deutschen Herbst
(Hans-Peter Feldmann: Die Toten; Joseph Beuys: Dürer, ich führe ...; Thomas Schütte: Ferienhaus für Terroristen; Franz Ackermann: Helicoper Nr. 21; Christoph Draeger: Stammheim; Gustav Kluge: Stammheimer Duett; Marcel Odenbach: Sich selbst bei Laune halten ... u.a.

3. Die RAF und die Medien

4. Die Ausstellung Zur Vorstellung des Terrors. Die RAF in den KW, Berlin 2005

FILME

1. „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ (BRD 1975, Margarethe von Trotta/Volker Schlöndorff)
2. „Die Dritte Generation“ (BRD 1979, Rainer Werner Fassbinder)
3. „Deutschland im Herbst“ (BRD 1978, Autorenfilmer-Kollektiv)
4. „Messer im Kopf“ (BRD 1978, Reinhard Hauff)
5. „Stammheim“ (BRD 1986, Reinhard Hauff)
6. „Die bleierne Zeit“ (BRD 1981, Margarethe von Trotta)
7. „Letzte Ausfahrt Jena – Act Stunden mit Beate Tschäpe“ (D 2016, Raymond Ley)

Die Filme werden im Rahmen des Seminars zu sehen sein. Für einzelne Filme wird versucht, die Regisseure, z.B. Volker Schlöndorff, Reinhard Hauff, Raymond Ley, als Gäste und Gesprächspartner zu gewinnen.

grundlegende Literatur:

Ausst.-Kat: Deutschlandbilder. Kunst aus einem geteilten Land, Martin-Gropius-Bau, Berlin 1997/98.

Ausst.-Kat. Zur Vorstellung des Terrors. Die RAF, hrsg. von Klaus Biesenbach, 2 Bde, Kunstwerke, Berlin 2005.

Elter, Andreas: Propaganda der Tat. Die RAF und die Medien, Frankfurt/M. 2008.

kritische berichte, Jg. 36, 2.2008: Das Attentat.

Zu Gerhard Richter u.a. Werk-Monographien von Hubertus Butin, Kai-Uwe Hemken, Martin Henatsch, Robert Storr.

Sedlmaier, Alexander: Konsum und Gewalt. Radikaler Protest in der Bundesrepublik, Berlin 2018.

Bierlein, Ulrike: Suicide? Action! Die Darstellung der „Roten Armee Fraktion“ im Spielfilm, Marburg 2010

Elsaesser, Thomas: Der Neue Deutsche Film, München 1994

Groß, Martin: Die Darstellung des RAF-Terrorismus im Spielfilm.
Plaum, Hans Günther/Prinzler, Hans Helmut: Film in der Bundesrepublik Deutschland, Bonn 1992

Weitze, Almut: Raum-Zeit des Terrors. Struktur und Inszenierung des Terrorismus und seine Darstellung im Film, Würzburg 2011