Seit Aristoteles epochaler „Poetik“ wird das Drama vor allem über die Darstellung von Handlung definiert, die nicht nur sprachlich, sondern auch leiblich – mitunter äußerst blutig – in Szene gesetzt wird. Entlang der Formen und Funktionsbestimmungen von Gewaltdarstellungen werden zentrale Positionen der Dramentheorie diskutiert. Einbezogen wird dabei auch die historische Aufführungspraxis, die Frage also, welche Darstellungsformen für Gewaltakte auf der Bühne zur Verfügung standen bzw. für bestimmte Stücke entwickelt wurden.
Zudem werden die zentralen Kategorien der Dramenanalyse an deutschsprachigen Dramen vom Barock bis zur Gegenwart vermittelt und erprobt. Pflichtlektüre sind folgende Dramen: Lohenstein, Cleopatra; Lessing, Emilia Galotti; Schiller, Maria Stuart; Kleist, Penthesilea; Büchner, Dantons Tod; Hofmannsthal, Elektra; Fleisser, Fegefeuer in Ingolstadt; Weiss, Die Ermittlung.
Literatur zur Einführung: Peter Langemeyer (Hg.), Dramentheorie. Texte vom Barock bis zur Gegenwart, Stuttgart 2011; Stefan Scherer, Einführung in die Dramenanalyse, Darmstadt 2010.
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