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Oberseminar: Religionsphilosophischer Studienkurs (IUC Dubrovnik) mit Blockveranstaltung 03.06.-08.06.2019 - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Oberseminar: Religionsphilosophischer Studienkurs (IUC Dubrovnik) mit Blockveranstaltung 03.06.-08.06.2019
Untertitel Moderne Religionsphilosophie der Gegenwart: Vernunft und Religion
Semester SS 2019
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 0
Heimat-Einrichtung Theologische Fakultät
Veranstaltungstyp Oberseminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Vorbesprechung Dienstag, 09.04.2019 18:00 - 20:00
Erster Termin Dienstag, 09.04.2019 18:00 - 20:00, Ort: (SemR E)
Art/Form Oberseminar mit Blockveranstaltung
Teilnehmende Wegen der Blockveranstaltung (Organisation, Finanzierung) wird empfohlen, möglichst frühzeitig Kontakt mit mir oder meinem Mitarbeiter, Dr. Constantin Plaul, aufzunehmen.

Mitwirkung bei der Blockveranstaltung:
Prof. Dr. Ingolf U. Dalferth (Zürich/Claremont)
Prof. Dr. Elisabeth Gräb-Schmidt (Tübingen),
Prof. Dr. Hans-Peter Großhans (Münster),
Prof. Dr. Jure Zovko (Zagreb/Zadar)

Tagungsort
Inter University Centre Dubrovnik, Don Frana Bulica 4, Dubrovnik, Kroatien (siehe: www.iuc.hr)

Ansprechpartner / Anmeldung Blockveranstaltung
Prof. Dr. Hans-Peter Großhans, Evang.-theol. Fakultät, Universität Münster, Universitätsstr. 13-17, 48159 Münster; e-mail: grosshans@uni-muenster.de
Voraussetzungen Fortgeschrittenes Studium
Leistungsnachweis Teilnahmevoraussetzung/Leistungsnachweis: Referat bei der Blockveranstaltung
SWS 2
Sonstiges Programmstruktur

So., 02.06.2019 Anreise

Mo. 03.06. 9.00 Uhr: Prof. Dr. Ingolf U. Dalferth (Claremont, USA): Vortrag
10.15 Uhr: Vortrag Teilnehmer*innen
11.30 Uhr: Vortrag Teilnehmer*innen
12.15 Uhr: Empfang des IUC im Innenhof
13.00 Uhr: Vortrag Teilnehmer*innen
16.00 - 18.30 Uhr: Arbeitsgruppen

Di., 04.06. 9.00 Uhr: Prof. Dr. Jörg Dierken (Halle-Wittenberg): Vortrag
10.15 Uhr: Vortrag Teilnehmer*innen
11.30 Uhr: Vortrag Teilnehmer*innen
12.15 Uhr: Empfang des IUC im Innenhof
13.00 Uhr: Vortrag Teilnehmer*innen
16.00 - 18.30 Uhr: Arbeitsgruppen

Mi., 05.06. 9.00 Uhr: Prof. Dr. Hans-Peter Großhans (Münster): Vortrag
10.15 Uhr: Prof. Dr. Samir Arnautovic (Sarajevo): Vortrag
11.30 Uhr: Vortag Teilnehmer*innen
12.30 Uhr: Vortrag Teilnehmer*innen
13.15 Uhr: Vortrag Teilnehmer*innen
16.00 - 18.30 Uhr: Arbeitsgruppen

Do., 06.06. 9.00 Uhr: Prof. Dr. Elisabeth Gräb-Schmidt (Tübingen): Vortrag
10.15 Uhr: Vortrag Teilnehmer*innen
11.30 Uhr: Vortrag Teilnehmer*innen
12.15 Uhr: Vortrag Teilnehmer*innen
13.00 Uhr: Vortrag Teilnehmer*innen
16.00 - 18.30 Uhr: Arbeitsgruppen

Fr., 07.06. 9.00 Uhr: Prof. Dr. Jure Zovko (Zagreb / Zadar): Vortrag
10.15 Uhr: Vortrag Teilnehmer*innen
11.30 Uhr: Vortrag Teilnehmer*innen
12.30 Uhr: Vortrag Teilnehmer*innen
13.15 Uhr: Vortrag Teilnehmer*innen
16.00 - 18.30 Uhr: Arbeitsgruppen

Sa., 08.06. Exkursion zu religiös bedeutsamen Stätten interreligiöser Ko-Existenz in Bosnien-Herzegowina

So., 09.06. Abreisetag

Organisatorisches

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer organisieren ihre Reise nach Dubrovnik, ihre Unterkunft dort und die Verpflegung selbst. Hilfreiche Hinweise dazu sind bei Prof. Großhans erhältlich.
Prof. Dr. Hans-Peter Großhans, Evang.-theol. Fakultät, Universität Münster, Universitätsstr. 13-17, 48159 Münster; e-mail: grosshans@uni-muenster.de

Räume und Zeiten

(SemR E)
Dienstag, 09.04.2019 18:00 - 20:00

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Im Mittelpunkt des religionsphilosophischen Studienkurses am Inter University Center (IUC) in Dubrovnik(Kroatien) steht das Thema “Vernunft und Religion”. Neben Beiträgen zu diesem Themenkreis können jedochauch darüber hinaus gehende Beiträge von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern präsentiert werden, in denen sie eigene Studien und Forschungen präsentieren und zur Diskussion stellen.

Die Bestimmung des Verhältnisses von Vernunft und Religion ist ein zentrales Thema der Religionsphilosophie, an dem ihr besonderer Umgang mit dem Thema “Religion” - z.B. im Unterschied zu einem theologischen oder religionswissenschaftlichen Umgang mit “Religion” - besonders deutlich zu werden scheint. Gleichwohl ist weder eindeutig, was “Religion” noch was “Vernunft” ist. Entsprechend ist die Verhältnisbestimmung von Vernunft und Religion vielfältig mit Konsequenzen für die diversen Ansätze und Konzeptionen von Religionsphilosophie, die sich im Laufe ihrer Geschichte herausgebildet haben. Zudem ist die Abgrenzung der Religionsphilosophie - sozusagen als einer philosophischen Reflexion von “Religion” - zur Theologie und zur Religionswissenschaft nicht so eindeutig, wie es scheint, und je nach Konzeption von Religionsphilosophie unterschiedlich. Umgekehrt ist in der Theologie und gelegentlich auch in der Religionswissenschaft die Religionsphilosophie selbstverständlich - wie gerade auch in der Theologie die Bestimmung des Verhältnisses
von Vernunft und Glaube zu den elementaren Bestandteilen der Fundamentaltheologie gehört.
In der gegenwärtigen Renaissance der öffentlichen Aufmerksamkeit in Europa für das Thema “Religion” werden Religionen überwiegend in ihren irrationalen Elementen wahrgenommen, die zum einen ein vielfältiges Bedrohungspotential für die Sicherheit und den Bestand der vorhandenen Gesellschaften in sich bergen (das dann entsprechend einzuheben und zu disziplinieren ist), die zum anderen jedoch auch neue Sichtweisen und Horizonte für das individuelle und gemeinschaftliche Leben in einer einseitig rationalisierten - technisch und
ökonomisch geprägten - Lebenswelt eröffnen. Zugleich ist mit dem in Europa immer mehr sich ausbreitenden religiösen Analphabetentum eine intellektuelle Hilflosigkeit gegenüber der Pluralität der Religionen mit ihren vielfältigen Ausdrucks- und Gemeinschaftsformen zu beobachten, die mit einer Kritikunfähigkeit der pluralen Ausdrucks- und Reflexionsweisen des Gottesverhältnisses und der religiösen Praxis von Menschen und Gemeinschaften einhergeht. So kommt es verbreitet im modernen Europa zu einer regressiven Hinnahme
gegebener Traditionen, Kulturen oder Kontexte, die um ihrer Authentizität und um der Authentizität der ihnen zugerechneten Menschen unbedingt zu respektieren ist. Aus dem Gesamthorizont der eigenen Lebenswirklichkeit können dann keine Wahrheitsansprüche mehr abgeleitet werden, die das Gegebene in Frage stellen könnten. Denn das Gegebene - die Traditionen und Kulturen - findet seine Begründung nur im historischen Prozeß. Im Blick auf die Freiheitsgeschichte der Individuen ist dies eine ambivalente Entwicklung. Denn damit rücken zumeist verschiedene Kollektive, seien es Ethnien, Geschlechter, soziale Schichten oder auch kulturelle und religiöse bzw. konfessionelle Traditionen in den Mittelpunkt, die ihrerseits als neue essentialistische Identitätsmuster den einzelnen Menschen ihre Individualität, ihr Selbst- und Andersseins zu berauben drohen. Theologisch ist damit in der Regel ein Rückfall in den Konfessionalismus und in standardisierte Religionstypen verbunden. Damit ist ein Beispiel genannt, an dem deutlich wird, wenn im Blick auf die Religion die Vernunft ausfüllt oder zumindest unterbestimmt bleibt. Wenn die Vernunft in der Religion ausfällt - die Vernunft als universaler Kommunikationsvollzug -, kommt es zu vielfältigen Formen der ästhetisierenden (Re)Inszenierung des Heiligen, zum Vorrang des vom splendor veritatis erzeugten Eindrucks gegenüber sachlichen Argumenten, sowie zu einer
Vernachlässigung der Überzeugungen von Angehörigen einer Religionsgemeinschaft zugunsten ihrer religiösen Authentizität. In einer solchen Konstellation kommt gerade der Religionsphilosophie als einer vernunftgeleiteten Reflexion von Religion eine wichtige aufklärerische Rolle zu, durch welche die Kritikfähigkeit im weiten Feld
der Religionen - im Interesse der Glaubenden - gestärkt wird.

Das Lehr-Konzept in diesem Studienkurs basiert darauf, daß jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer einhalbstündiges Referat (mit anschließender Diskussion) zu halten hat.