MLU
Hauptseminar: Sören Kierkegaard, Philosophische Brocken - Details
Sie sind nicht in Stud.IP angemeldet.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Hauptseminar: Sören Kierkegaard, Philosophische Brocken
Semester SS 2016
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 1
Heimat-Einrichtung Theologische Fakultät
Veranstaltungstyp Hauptseminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Donnerstag, 07.04.2016 12:00 - 14:00, Ort: (Franckesche Stiftungen, SR E)
Sonstiges Literatur: S. Kierkegaard, Philosophische Brocken, hg. v. L. Richter, 32002; E. Jüngel, „… Du redest wie ein Buch …“ Zum Verständnis der ‚Philosophischen Brocken‘ des J. Climacus, in: ders., Wertlose Wahrheit, 22003, 78–89; H. Schulz, Aneignung und Reflexion. I. Studien zur Rezeption Søren Kierkegaards (Kierkegaard Studies 24), Berlin 2011.
In der Studie von Schulz vgl. die Kapitel zur Rezeptionsgeschichte der Brocken und der Nachschrift in Deutschland!

Räume und Zeiten

(Franckesche Stiftungen, SR E)
Donnerstag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (14x)

Kommentar/Beschreibung

Die 'Philosophischen Brocken' veröffentlichte Kierkegaard 1844 unter dem Pseudonym Johannes Climacus. Schon das Titelblatt verweist auf die spannungsreiche Thematik des Buches: „Kann es einen historischen Ausgangspunkt für ein ewiges Bewußtsein geben; wie kann ein solcher mehr als bloß historisch interessieren; kann man eine ewige Seligkeit auf historisches Wissen gründen?“ Zunächst argumentiert Kierkegaard rein hypothetisch: Einmal angenommen, Gott sei Mensch und damit geschichtliches Ereignis geworden, was bedeutet das dann für das Wesen des christlichen Glaubens? Für Kierkegaard folgt aus der Annahme einer solchen Offenbarung der strengst mögliche Gegensatz zwischen Vernunft und Glauben. Das Christentum stellt deshalb etwas anderes und mehr sein dar als etwa das Griechentum, das in der Gestalt von Sokrates das Höchste erreicht hat, was dem Menschen in dieser Welt möglich ist. Es geht Kierkegaard also um das Verhältnis von Glaube, Vernunft und Zweifel, von Geschichte und Ewigkeit und von Gottesbegriff und Menschwerdung. Aus alledem leitet Kierkegaard auch eine fundamentale Kritik des Christentums seiner Zeit ab. In der 'Abschließenden unwissenschaftlichen Nachschrift zu den Philosophischen Brocken' (1846), die sich über weite Strecken wie eine Parodie auf Hegel liest, macht er die Unabschließbarkeit des Fragens nach Gott deutlich. Auch diese, die erste Schrift an Umfang weit übertreffende Nachschrift, wollen wir wenigstens in Auszügen diskutieren.