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Seminar: Wirtschafts- und Organisationssoziologie (WOS2)/Spezielle Soziologie: Unternehmen, Wirtschaft, Umwelt, Governance (SP2): Soziologie der Vernetzung und Entnetzung - Zur gesellschaftlichen Wirksamkeit des Netzwerkdenkens - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Wirtschafts- und Organisationssoziologie (WOS2)/Spezielle Soziologie: Unternehmen, Wirtschaft, Umwelt, Governance (SP2): Soziologie der Vernetzung und Entnetzung - Zur gesellschaftlichen Wirksamkeit des Netzwerkdenkens
Semester WS 2022/23
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 64
erwartete Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Institut für Soziologie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Montag, 10.10.2022 18:00 - 20:00, Ort: Seminarraum 22 (Raum 1.01) [LuWu 2]

Räume und Zeiten

Seminarraum 22 (Raum 1.01) [LuWu 2]
Montag: 18:00 - 20:00, wöchentlich (14x)
Seminarraum
Montag, 24.10.2022, Montag, 07.11.2022, Montag, 19.12.2022 16:00 - 18:00
Keine Raumangabe
Montag, 05.12.2022 16:00 - 18:00

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Vorstellungen des Sozialen und der Gesellschaft in Begriffen und Bildern des Netzwerks ist zentraler Bestandteil gesellschaftlicher Imaginationen: Nicht nur „soziale Medien“, sondern auch Subjekte, Organisationen wie Unternehmen, Verwaltungen oder politische und zivilgesellschaftliche Organisationen beschreiben sich selbst, ihre Praktiken und ihre Mitglieder als „vernetzt“. Netzwerke wurden lange mit gesteigerter Effizienz und Leistungsfähigkeit, Regierbarkeit und Flexibilität, Austausch und Offenheit assoziiert und damit auch zu einem Symbol von Modernität. Zur Verbreitung dieser Selbstbeschreibungen haben durch ausgeprägte Theoretisierung, Forschung und Beratung auch die Sozialwissenschaften in Form diverser Netzwerkanalysen und -theorien bzw. -konzepte maßgeblich beigetragen. Inzwischen ist aber auch die Kritik am Begriff des Netzwerks und damit verknüpfter Praktiken vernehmbar geworden, sowohl konzeptionell-theoretisch, als auch bezogen auf die (meist negativ beschriebenen) Auswirkungen insbesondere digitaler Netzwerke und der (Über-) Vernetzung auf Subjekte, Organisationen oder Infrastrukturen: So kamen sowohl in der populären wie politischen Ratgeberliteratur als auch jüngst in der soziologisch-theoretischen Diskussion Vorschläge zur Entwicklung eines Begriffs der „Entnetzung“ auf. Dieser versucht beobachtbare Praktiken des (temporären) Rückzugs, Unterbrechens oder Auflösens relationaler Verbindungen und Netze soziologisch zu fassen und beschreib- und analysierbar zu machen. Ziel des Seminars ist es, Potenziale, Funktionen und Probleme des gesellschaftlichen, wissenschaftlichen wie außerwissenschaftlichen, Denkens in Netzwerken sowie der Entnetzung herauszuarbeiten. Dazu werden zunächst Grundzüge des (wirtschafts- und organisations-) soziologischen Netzwerkdenkens diskutiert, um dann zu untersuchen, wie und mit welchen Folgen Diskurse des Netzwerks und der Vernetzung in unterschiedliche gesellschaftliche Felder diffundieren und wiederum sozialwissenschaftliche Kritik auf sich ziehen. In einem weiteren Schrittwerden dann noch exemplarisch sozialwissenschaftliche Konzeptionen der Entnetzung sowie erste empirische Studien dieses sich herausbildenden Forschungsfelds diskutiert.