Der Nike-Literaturpreis ist die wichtigste literarische Auszeichnung in Polen. Sie wird seit 1997 jährlich vergeben und weckt reges Interesse eines breiten Publikums. Neben dem Hauptpreis haben die Leser auch die Möglichkeit, ihren Favoriten zu wählen, der mit dem Publikums-preis ausgezeichnet wird.
Das Seminar besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil widmet sich der Auseinandersetzung mit polnischen Realien anhand der literarischen Texte verschiedener Nike-Preisträger. Es wird beispielweise analysiert, wie Dorota Masłowska in ihrer Prosa Tabus bricht, oder welches literarische Bild der Volksrepublik Polen Andrzej Stasiuk vermittelt. Darüber hinaus wird auf das Motiv des Anderseins eingegangen, das am Beispiel von Autoren der sogenannten Schwulenliteratur behandelt wird.
Der zweite Teil des Seminars (der als Blockseminar angeboten wird), widmet sich dem literarischen Schaffen von Tadeusz Różewicz. Er wurde im Jahr 2000 mit dem Nike-Preis ausgezeichnet und gehört zu den renommiertesten Lyrikern, Dramatikern und Künstlerpersönlichkeiten Polens. Die Auseinandersetzung mit Różewicz´s Werken ist Teil einer universitätsübergreifenden Initiative der Stiftung Karl Dedecius Literaturarchiv, an der sich Studierende aus insgesamt elf universitären Einrichtungen in Polen und Deutschland beteiligen. Der Schwerpunkt dieses Projekts liegt in der Untersuchung, wie die Texte des Dichters von Karl Dedecius und Henryk Bereska ins Deutsche übersetzt wurden. Im Rahmen des Seminars wird auch die ausgewählte Korrespondenz des Dichters mit seinem Übersetzer Karl Dedecius ins Deutsche übersetzt.