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Seminar: [BA-VM/MA-IntPol-GPO] Kalter Krieg und die Aufarbeitung der NS-Verbrechen: Theorie und Praxis - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: [BA-VM/MA-IntPol-GPO] Kalter Krieg und die Aufarbeitung der NS-Verbrechen: Theorie und Praxis
Semester SoSe 2024
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 12
maximale Teilnehmendenanzahl 15
Heimat-Einrichtung Institut für Geschichte
beteiligte Einrichtungen Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Nächster Termin Donnerstag, 02.05.2024 10:00 - 12:00, Ort: Seminarraum 10 (R.2.37) [EA 26-27]
Leistungsnachweis regelmäßige Teilnahme, Textlektüre, Gruppenaufgaben und Hausarbeit
SWS 2

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Der Kalte Krieg dominierte die europäische und die globale politische Konstellation über vier Jahrzehnte hinweg. Für die bi- und multilateralen Beziehungen galt Konfrontation als prägender Faktor. Die Aufarbeitung der NS-Verbrechen schrieb sich scheinbar integral in diesen Kontext ein. Die Tatsache ist jedoch, dass weder der Kalte Krieg nur konfrontativ war, noch diente die Ahndung der NS-Verbrechen den Propaganda-Zwecken alleine. Die gegenseitigen Verflechtungen und Interaktionen waren komplexer als es der schwarz-weiß angelegte Raster der politischen Teilung des Kontinents auf den ersten Blick vermuten lässt. Genau von dieser These geht unser Seminar aus. Bei der Analyse der justiziellen Ahndung der NS-Verbrechen im Kontext des Kalten Krieges interessieren uns sowohl juristische (nationale wie völkerrechtliche) Rahmenbedingungen, ausgewählte Prozesse und Verfahren und der sie begleitende öffentliche Kontext. Besonders intensiv betrachten wir konkrete institutionelle Zusammenarbeit über die Grenzen der politischen Blöcke hinweg. Anhand ausgewählter Beispiele setzen wir uns mit dem Rechtsverständnis und der Rechtspraxis in Bezug auf die Strafverfolgung der NS-Verbrechen nach 1945 auseinander. Unser besonderes Augenmerk gilt dabei der Spannung zwischen den offiziellen politischen Rahmenbedingungen und der praktischen Zusammenarbeit, die oft konträr dazu verlief, alternative Wege und unerwartete Freiräume fand. Das Seminar bindet methodische Ansätze der Rechts- und Institutionsgeschichte sowie der Diskursanalyse ein. Unsere Quellen bilden konkrete Gesetzestexte, mediale Berichte sowie archivarische Dokumente aus dem Bereich der justiziellen Aufarbeitung der NS-Verbrechen.
Alle Interessierte sind herzlich eingeladen. Zumindest passive Englischkenntnisse sind von Vorteil (evtl. sind einige Lektüretexte auf Englisch).

Literaturempfehlungen:
Hoffmann, Kerstin, „Ein Versuch nur – immerhin ein Versuch“: die Zentrale Stelle in Ludwigsburg unter der Leitung von Erwin Schüle und Adalbert Rückerl (1958-1984), Berlin 2018.
Rauschenberger, Katharina; Steinbacher, Sybille; von Puttkamer, Joachim (eds.), Investigating, Punishing, Agitating. Nazi Perpetrator Trials in the Eastern Bloc, Göttingen 2023.
Weinke, Annette, Gewalt, Geschichte, Gerechtigkeit: transnationale Debatten über deutsche Staatsverbrechen im 20. Jahrhundert, Göttingen 2016.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmendenanzahl: [BA-VM/MA-IntPol-GPO] Kalter Krieg und die Aufarbeitung der NS-Verbrechen: Theorie und Praxis".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 11.03.2024, 08:00 bis 07.04.2024, 23:59.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.