In den letzten Jahren hat die EU intensive Migrationsbewegungen sowie eine Wiederkehr der
Grenzen in Form von Zäunen, Auffanglagern, Sicherheitstechnologien und institutionellen
Kontrollmechanismen erlebt. Einerseits sind so Grenzgeographien entstanden, die weit über
das Territorium der Europäischen Union hinausreichen. Anderseits wurden (und werden)
solche Versuche, eine Festung Europa zu installieren und sich so vom Rest (Stuart Hall)
abzuschirmen, kontinuierlich durch Migrat:innen und ihre Mobilitäten umgangen, infrage
gestellt und umkämpft.
Das Seminar beschäftig sich mit dem EU Grenzregime als einem politischen Kontroll und
Regulierungsap p arat und als Raum des Konflikts, der Herausforderung und Verhandlung. Die
Grenze wird als eine multi skalare Assemblage vielfältiger Akteur:innen, Praktiken und
Materialitäten analysiert , Migration wird als eine räumliche und soziale Bewegung
beschrieben, die zur gesellschaftlichen Transformation beiträgt. Textlektüre und empirische
Übungen gehören gleichermaßen zum Seminarprogramm.