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Seminar: Vom Totentanz zur Darstellung des Todes auf dem Medium des illustrierten Flugblattes (mi 16-18) - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Vom Totentanz zur Darstellung des Todes auf dem Medium des illustrierten Flugblattes (mi 16-18)
Untertitel (Modul B.A./Lehramt: Deutsche Literatur des Mittelalters)
Semester WS 2012/13
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 2
erwartete Teilnehmendenanzahl 30
Heimat-Einrichtung Institut für Germanistik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Mittwoch, 10.10.2012 16:15 - 17:45, Ort: (Herweghstr. 96, ÜR A)
Studiengänge (für) B.A. DSL 90 obl.
LA Gymn. obl.
LA Sek.-und Förderschule wobl.
SWS 2

Räume und Zeiten

(Herweghstr. 96, ÜR A)
Mittwoch: 16:15 - 17:45, wöchentlich (14x)

Kommentar/Beschreibung

Die Darstellung, Wahrnehmung und das Bewusstsein von Tod und Vergänglichkeit wird nicht aus-schließlich vom jeweiligen Zeitgeschmack oder künstlerischen Vorlieben determiniert, sondern besitzt eine überzeitliche Gültigkeit, die, da sie den Kern menschlicher Existenz berührt, tief im kollektiven Gedächtnis der Menschheit verankert ist.
Ausdruck dieser memoria ist die ikonische Darstellung des Todes, die Aufschluss über den konkreten historischen Umgang mit demselben geben kann. Der Totentanz (französisch Danse macabre) ist die seit dem 14. Jahrhundert aufgekommene Darstellung der Gewalt des Todes über das Menschenleben in allegorischen Gruppen, in denen die bildliche Darstellung von Tanz und Tod meist gleichzeitig zu finden sind. Das älteste Zeugnis eines Totentanzes, welches in Deutschland gefunden wurde, ist die Handschrift Cpg 314 der Universitätsbibliothek Heidelberg. Hier wurde den lateinischen Versen, die wahrscheinlich aus dem 14. Jahrhundert stammen, deutsche Übersetzungen hinzugefügt.
Eine Schlüsselstellung des sich vom Mittelalter bis hin zur Aufklärung vollziehenden Wandels in der Todesauffassung nimmt die Motivreduktion auf dem illustrierten Flugblatt ein. Neben der frühen Darstellung von Totentänzen als Mahnbildern mit einer verbindlichen Aussage zu Tod und Vergänglichkeit, findet sich im Übergang zur Frühen Neuzeit verstärkt das singuläre Motiv des Skeletts, ergänzt durch Kerzen, Stundenglas, Aschegefäß sowie Pfeil und Bogen als Insignien des Todes. Diese Veränderung der Bildtradition erlaubt auch Rückschlüsse auf eine wahr¬nehmungs-geschichtliche Schwerpunktverschiebung.
Literatur:
Hartmut Freytag (Hrsg.): Der Totentanz der Marienkirche in Lübeck und der Nikoliakirche in Reval (Tallinn). Edition, Kommentar, Interpretation, Rezeption. Köln/Weimar/Wien: Böhlau 1993 (Niederdeutsche Studien Band 39.
Maike Claußnitzer, Hartmut Freytag, Susanne Warda: Das Redentiner – ein Lübecker Osterspiel. Über das Redentiner Osterspiel von 1464 und den Totentanz in der Marienkirche in Lübeck von 1463. In: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur 132 (2003), S. 189–238.
Susanne Warda: Memento mori. Bild und Text in Totentänzen des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit. Böhlau 2011,

Anmelderegeln

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