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Seminar: BA Ergänzungsmodul Internationale Beziehungen und deutsche Außenpolitik (Seminar D) - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: BA Ergänzungsmodul Internationale Beziehungen und deutsche Außenpolitik (Seminar D)
Untertitel Einführung in die Critical Security Studies
Semester WS 2012/13
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 5
erwartete Teilnehmendenanzahl 31
Heimat-Einrichtung Politikwissenschaft
beteiligte Einrichtungen Internationale Beziehungen und europäische Politik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Mittwoch, 10.10.2012 10:15 - 11:45, Ort: (HS XVII [Mel])
Voraussetzungen Anwesenheit im Seminar, Referat mit Powerpointpräsentation im Seminar
Lernorganisation Lernziele:
-fortgeschrittene Kenntnisse der Critical Security Studies, insbesondere der Kopenhagener Schule der Versicherheitlichung, der Pariser Schule und des Ansatzes der menschlichen Sicherheit
-Fähigkeit zur Anwendung der drei Theorien der „Versicherheitlichung“ auf Untersuchungsgegen-stände der internationalen Politik
-Grundkenntnisse über die internationale Klimapolitik
-fortgeschrittene Kenntnisse über das Ausmaß und die politischen Folgen der „Versicherheitlichung“ des Klimawandels
SWS 2
ECTS-Punkte 5

Räume und Zeiten

(HS XVII [Mel])
Mittwoch: 10:15 - 11:45, wöchentlich (14x)

Kommentar/Beschreibung

In westlichen Demokratien wird zunehmend im Namen der Sicherheit regiert. Weil es zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung nötig sei, werden in vielen Fällen Grundrechte ausgehebelt oder demokratische Verfahren umgangen. Die Critical Security Studies setzen sich mit dem Wandel im Sicherheitsbegriff und den damit verbundenen Praktiken auseinander. In diesem Kurs werden drei Theorien der Versicherheitlichung vorgestellt und miteinander verglichen. Erstens warnt die Kopenhagener Schule davor, dass im Namen der Sicherheit ein politischer Ausnahmezustand legitimiert werden könnte. Eine erfolgreiche Versicherheitlichung eines Themas ist für die Kopenhagener ein Anzeichen dafür, dass das demokratische Regieren versagt hat. Konträr entgegengesetzt argumentiert der Ansatz der menschlichen Sicherheit (human security), dass Versicherheitlichung nützlich sein kann, wenn sie das Wohl der Menschen in den Mittelpunkt der Sicherheitsbemühungen stellt. Drittens schließlich besagt die Pariser Schule, dass Versicherheitlichung weder generell gut noch schlecht sei, sondern dass es darauf ankommt, empirisch die politischen Folgen zu untersuchen. Dies kann vor allem mit Foucault’s Konzept der Gouvernementalität gelingen, das zwischen verschiedenen Paradigmen des Regierens im Namen der Sicherheit unterscheidet. In diesem Kurs werden alle drei Theorien vorgestellt und auf die internationale Klimapolitik angewendet. Schon 2003 argumentierte eine Studie des US Pentagon, dass der Klimawandel zu Massenmigration, Klimakriegen und dem Ende der Zivilisation führen könnte, wenn er ungebremst fortschreitet. In diesem Kurs untersuchen wir, welche Akteure den Klimawandel als Sicherheitsbedrohung hervorbringen und welche auf kritische Distanz dazu gehen. Wir lesen Dokumente der UN Vollversammlung und des UN Sicherheitsrates und bilden uns unsere eigene Meinung, ob und inwieweit eine Versicherheitlichung des Klimawandels erfolgt ist und ob sie hilfreich ist, um den Klimawandel zu bekämpfen. Die Bereitschaft zur Lektüre ausschließlich englischsprachiger Literatur wird vorausgesetzt.