Der sogenannte spacial turn der Kulturwissenschaften baut vor allem auf dem Argument auf, den Raum nicht als bloße passive Ausdehnung, als simples ‚Behältnis‘ oder Container zu begreifen, sondern in Rechnung zu stellen, dass Räume als Relationen zwischen Akteuren oder Objekten, das heißt als Anordnungen zu betrachten sind. Folglich sind Räume produziert: Sie gehen aus institutionellen, sozialen oder technischen Prozessen hervor; sie werden in Handlungen, Praxen und von Mächten realisiert. Ein verbreitetes Bild dieses relationalen Raums ist das Netz, das topologische Beziehungen und Nachbarschaften einrichtet und dabei Wegstrecke oder Entfernung als Raummerkmale zunehmend negiert.
Das Argument eines relationalen Raums verweist aber nicht nur auf ein komplexes Gestaltet-Werden unserer Lebenswelt, es verweist fundamentaler darauf, dass die räumliche Relation poietischen, Wirklichkeit und Welt erzeugenden Charakters ist; sie trifft Vorentscheidungen, lenkt Informationsflüsse und stellt Semantik(en) bereit.
Diese Agency von Räumen und ihre soziale wie ästhetische Ausprägung gilt es im Seminar anhand literarischer und theoretischer Texte sowie anhand von Filmen zu erkunden.
Zur Vorbereitung folgende Texte, die auch im Seminar besprochen werden:
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmeranzahl: Karten, Netze, Mächte - Raumtheorien in der Literatur- und Kulturwissenschaft".
Erzeugt durch Migration 128 08:37:12 08/21/18 Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
Die Anmeldung ist möglich ab 16.05.2018, 08:00.
Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.