Spätestens seit der Einsicht, dass Deutschland eine „Einwanderungsgesellschaft“ und eine „alternde Gesellschaft“ ist, werden Fragen nach den Zusammenhängen zwischen Prozessen des Älterwerdens, migrationsbedingten Lebenssituationen und vorhandenen bzw. fehlenden sozialen Fürsorgestrukturen immer wichtiger. Das Seminar verfolgt daher das übergeordnete Ziel, die Themenfelder „Altern“ und „Im-/Mobilität“ systematisch zusammenzuführen. Dabei werden wir uns u.a. mit den folgenden Fragen beschäftigen: Ob und wie verändern sich sozial und kulturell etablierte Vorstellungen vom Alter(n) durch Erfahrungen von Migration und Im-/Mobilität? Wie wirken sich unterschiedliche Formen von Im-/Mobilität auf das Älterwerden aus? Welche Rolle spielt der Zeitpunkt der Migration im Lebensverlauf eines Menschen? Wer fühlt sich (nicht) alt, wer gilt als alt und pflegebedürftig? Welche Bedeutung haben soziale Beziehungen zwischen den Generationen für das Alter(n)? Und wie ist das Altern analytisch in Bezug zu Geschlecht, sozialer Ungleichheit und Altersarmut oder Agism/Racism auszuloten?
Literaturempfehlung: Shohet, M. 2021. Silence and Sacrifice: Family Stories of Care and the Limits of Love in Vietnam. Oakland, California: University of California Press.
Hromadžić, A. & M. Palmberger (eds.) 2018. Care across Distance. Ethnographic Explorations of Aging and Migration, Oxford & New York: Berghahn Books.
Studienleistung: Wird in der ersten Stunde bekannt gegeben
