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Seminar: Kulturgeschichte des Fragments im 18. Jahrhundert - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Kulturgeschichte des Fragments im 18. Jahrhundert
Untertitel (Modul B.A./Lehramt: Literaturgeschichte 17. bis 19. Jhd.; Modul B.A./Lehramt: Themen, Stoffe u. Motive;Modul B.A./Lehramt: Literaturtheorie; Modul Master Lit. u. Ästhetik II: Deutschsprachige Lit./Allgem. u. Vergl. Literaturwiss. u. Musikästhetik)
Semester WS 2010/11
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 1
Heimat-Einrichtung Institut für Germanistik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Mittwoch, 06.10.2010 13:30 - 16:45, Ort: (IZEA, Frankeplatz 1, Haus 54, Thomasius-Zimmer)
Art/Form Seminar
Studiengänge (für) B.A. DSL 60/90 wobl.
LA Gymn./LA Sek.- und Förderschule wobl.
Master DSL 120/Master DLK 45/75 wobl.
Master AVL 45/75 wobl.
MA/LAG/LAS alte Ordnung wobl.
SWS 2

Räume und Zeiten

(IZEA, Frankeplatz 1, Haus 54, Thomasius-Zimmer)
Mittwoch: 13:30 - 16:45, zweiwöchentlich (8x)

Kommentar/Beschreibung

1) 6.10.2010
2) 20.10.2010
3) 3.11.2010
4) 17.11.2010
5) 1.12.2010
6) 15.12.2010
7) 12.1.2011

Erläuterung:

In sieben Doppelsitzungen wollen wir untersuchen, wie im 18. Jahrhundert in verschiedenen Bereichen zunehmend die Existenz und die Bedeutung von Fragmenten bewußt werden. Das breite Bedeutungsspektrum konkretisiert sich besonders in der Kunst, der Kunsttheorie und der Literatur, so daß das Fragment gegen Ende des Jahrhunderts zu einem Schlüsselbegriff wird.

Diskutiert werden 1. die Semantiken in Archäologie, Philologie, Theologie und Philosophie sowie die Abgrenzungen zu Nachbarbegriffen, 2. die Vorgeschichte im philosophischen Essay seit Montaigne und die ironische Leserführung bei Sterne, 3. Winckelmanns Hochschätzung des antiken Torso von Belvedere sowie die Ruinenfaszination bei Piranesi und Volney, 4. das Fragment als Fälschung in Macphersons Ossian und das Fragment als literarische Beglaubigung des Authentischen in Goethes Werther, 5. das Fragment in der Exzerpierkunst und im Genre der Kritik bei Herder und Lessing, 6. die religiöse „Brocken-“ und „Stückwerk“-Konzeption bei Hamann und die Physiognomischen Fragmente Lavaters, 7. das Fragment als Form der Stadterfahrung bei Lichtenberg und Mercier sowie abschließend: die romantische Fragment-Definition.

Lesen Sie bitte zur 1. Sitzung insbes. den w.u. angegebenen Artikel von J. Fetscher, den Beitrag von J. Lichtenstein im w.u. angegebenen Band von Tronzo sowie den Teil zur Vorgeschichte von Collage und Montage im Buch von H. Möbius. Als vergnügliche Lektüre sei v.a. Sternes Roman Tristram Shandy empfohlen.

Sekundärliteratur:
Behler, Ernst: Das Fragment, in: Prosakunst ohne Erzählen. Die Gattungen der nicht-fiktionalen Kunstprosa, hg. v. Klaus Weissenberger, Tübingen 1985, S. 124-143.
Fetscher, Justus: “Fragment”, in: Ästhetische Grundbegriffe. Historisches Wörterbuch, hg. v. Karlheinz Barck [u.a.], Bd. 2, Stuttgart-Weimar 2001, S. 551–588.
Möbius, Hanno: Montage und Collage, München 2000.
Schröder, Dirk: Fragmentpoetologie im 18. Jahrhundert und bei Friedrich von Hardenberg. Untersuchungen zur vergleichenden Rekonstruktion der impliziten Poetologie von Aphorismus und Fragment im ausgehenden 18. Jahrhundert, Diss. Kiel, 1976.
Tronzo, William (Hg.): The fragment: an incomplete history. [Symposium organized by the Getty Research Institute and held May 18 - 20, 2006 at the Getty Center, Los Angeles, and at the Getty Villa, Malibu.] Los Angeles, Calif.: Getty Research Institute, 2009.