Die theologische Literatur der Aufklärung ist klar identifizierbaren gemeinsamen Anliegen verpflichtet: Zum einen wird unter dem Stichwort ›Autonomie‹ die Mündigkeit des Menschen gegenüber allen Bevormundungen – seien es staatliche oder kirchliche – herausgestellt. Zum anderen unterzieht man auf dem Wege der Kritik die überkommenen Dogmen und Traditionen einer genauen Prüfung. Schließlich geht es darum, religiöse Überzeugungen und biblische Symbole vor dem Hintergrund des Wahrheits- und Wissenschaftsverständnisses der Neuzeit neu zur Sprache zu bringen. In unserem Seminar wollen wir zentrale Texte der deutschen Aufklärungstheologie erarbeiten. Im Mittelpunkt der Lektüre werden Autoren wie Christian Wolff, Johann Joachim Spalding, Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem und Johann Gottfried Herder stehen. Ein genauer Seminarplan wird in der konstituierenden Sitzung besprochen.