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Hauptseminar: HS (LA-F): 'Next Stop Is Vietnam': Lieder als auditive Quellen und Darstellungen im GU am Beispiel des Vietnamkriegs - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Hauptseminar: HS (LA-F): 'Next Stop Is Vietnam': Lieder als auditive Quellen und Darstellungen im GU am Beispiel des Vietnamkriegs
Semester SS 2011
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 1
erwartete Teilnehmendenanzahl 30
Heimat-Einrichtung Leitung des Instituts für Geschichte
Veranstaltungstyp Hauptseminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Dienstag, 05.04.2011 14:00 - 16:00, Ort: (SR 206)
SWS 2

Räume und Zeiten

(SR 206)
Dienstag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (15x)

Studienbereiche

Kommentar/Beschreibung

Lieder sind im herkömmlichen Geschichtsunterricht ein eher vernachlässigtes Medium. In der geschichtsdidaktischen Literatur ist man sich dagegen weitgehend einig, dass Lieder als historische Quellen eine Menge historisches Lernpotential haben - etwa um multiperspektivisch zu arbeiten oder um die Sichtweise der "kleinen Leute" (als Gegensicht zur Perspektive herrschender Eliten) sichtbar zu machen.

Vor dem Hintergrund der Kompetenzorientierung erscheint aber selbst die bislang zu erkennende Konzentration der Geschichtsdidaktik auf Lieder als historische Quellen nicht mehr ausreichend. Wenn es darum geht, geschichtskulturelle Kompetenz bei Schülerinnen und Schülern (= SuS) zu entwickeln, dann müssen nicht nur historische Lieder (also zeitgenössische Perspektivierungen), sondern ebenso Geschichtslieder (also retrospektive Deutungen) mit in den Blick genommen und für die Verwendung im Unterricht aufbereitet werden. Ebenso ist es notwendig, das historische bzw. das Geschichtslied nicht einfach als dekontextualisierten Inhalt, sondern als soziale (und damit: historisierbare) Praxis aufzufassen: Wie entstehen diese Lieder und von wem werden sie in den öffentlichen Diskurs eingespeist? Wie und mit welchen Wirkungen werden sie kommuniziert? Wer sind die intendierten und tatsächlichen Adressaten? Wie werden sie weiterverarbeitet, als Referenzpunkte genutzt oder auch dem Vergessen anheimgestellt?

Der offensichtliche Widerspruch zwischen der geschichtsdidaktischen Bedeutung des Mediums Lied und seinem untergeordneten Stellenwert im Geschichtsunterricht dürfte nicht zuletzt darin begründet sein, dass Geschichtslehrerinnen und -lehrer (= GLuL) Schwierigkeiten haben, mit den medialen Besonderheiten des Liedes (der Kombination aus Text und Musik) umzugehen. Hier gibt es zwar erste methodische Angebote, die aber durchaus noch ausbaufähig sind - und zwar sowohl durch einen interdisziplinären Blick in die Musikdidaktik wie durch eine auf geschichtsdidaktische Zielsetzungen abgestellte Kombination aus musikpädagogischen und geschichtsdidaktischen Lernarrangements.

Um sich mit diesen und ähnlichen Fragen auseinanderzusetzen und die Chancen und Grenzen des Einsatzes von historischen respektive Geschichtsliedern im Geschichtsunterricht auszuloten, bietet es sich an, exemplarisch vorzugehen und mit einem thematisch gebundenen Liedkorpus zu arbeiten. Da die mediale Verfügbarkeit von Liedern v. a. ab dem 20. Jahrhundert kein Problem mehr darstellt, ist die Wahl auf den Gegenstand „Vietnam“ gefallen. Denn dort liegen nicht nur zahlreiche historische Lieder vor, die aus unterschiedlichen Blickwinkeln (konservativer Kriegsbefürworter und linksliberaler bzw. pazifistischer Kriegsgegner, schwarzer und weißer Kriegsteilnehmer bzw. ehemaliger Kriegsteilnehmer - also Veteranen -) die Wahrnehmung des Vietnamkriegs entlang der realhistorischen Entwicklung des Kriegs reflektieren, sondern auch eine große Anzahl von retrospektiven Deutungen, die durch Analogiebildung und Vergleiche etwa zwischen dem Vietnamkrieg und den Irak- bzw. Afghanistankriegen die historischen Ereignisse aus den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts mit späteren Ereignissen seit den 1990er Jahren bis zur Gegenwart sinnbildend verknüpfen. Damit läßt sich also nicht nur der Vietnamkrieg selbst, sondern auch seine Bedeutung für die Selbstwahrnehmung und Autoimagination bzw. -konzeption der amerikanischen Gesellschaft der Bush-Junior-Administration analytisch in den Blick nehmen.

Die Fragestellung, die in der Veranstaltung verfolgt wird, ist deshalb eine Doppelte: 1. Inwieweit lassen sich über das Medium Lied Rückschlüsse auf die historische Ereignis und seine Deutung in der amerikanischen Gesellschaft ziehen? 2. Wie kann das Medium Lied genutzt werden, um den Lerngegenstand "Vietnamkrieg" in den Denkhorizont der SuS zu rücken und mit Hilfe welcher Lernarrangements können die Lieder dazu genutzt werden, Prozesse historischen Denkens und Lernens bei den SuS anzustoßen?

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Anmeldung gesperrt (global)".
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