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Seminar: Grundlagen der neueren deutschen Literaturwissenschaft: Remarque (do 12-14 Uhr) - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Grundlagen der neueren deutschen Literaturwissenschaft: Remarque (do 12-14 Uhr)
Semester WS 2022/23
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 30
maximale Teilnehmendenanzahl 32
Heimat-Einrichtung Institut für Germanistik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Donnerstag, 13.10.2022 12:15 - 13:45, Ort: Hörsaal IV [LuWu 2]
Teilnehmende Modul B.A./LA: Grundlagen der neueren deutschen Literaturwissenschaft
Modul LAGr: Grundlagen der neueren deutschen Literaturwissenschaft
Modul LAGr: Einführung in die germanistische Literaturwissenschaft (2011)
Studiengänge (für) B.A. DSL 60/90
LA Gymnasium/LA Sek.- und Förderschule
LA Grundschule Deutsch
SWS 2

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Der Erste Weltkrieg war der bis zu seiner Zeit größte und tödlichste Konflikt der Menschheitsgeschichte. Die Nationen verschiedenster Erdteile mobilisierten in schier unvorstellbarem Ausmaß ihre Bevölkerungen und Industrien zum Kriegsdienst, der gigantische Einsatz von konventionellen und neuen Waffentechniken in sogenannten Materialschlachten forderte insgesamt 17 Millionen Menschenleben, bei Kriegsende 1918 gab es allein in Deutschland rund 2,7 Millionen an Körper und Geist Verwundete. Die bedingungslose Kapitulation des Deutschen Reichs und der Friedensvertrag von Versailles führten zudem zu tiefgreifenden politischen und gesellschaftlichen Veränderungen.
Wenig verwunderlich, dass solch ein epochales Ereignis auf vielfältige Art und Weise auch literarisch aufgegriffen und gedeutet wurde. Eine dieser literarischen Stellungnahmen scheint den Publikumsgeschmack dabei in besonderem Maße getroffen zu haben: der 1929 erstmals erschienene Roman "Im Westen nichts Neues" von Erich Maria Remarque. Es ist die Darstellung einer Gruppe junger Kriegsfreiwilliger um den Schüler Paul Bäumer, deren körperliche und seelische Kriegsschrecken wie auch ihre Erfahrung einer positiven ‚Frontgemeinschaft‘ detailliert erzählt werden. Der Roman verkaufte sich bereits kurz nach seinem Erscheinen millionenfach, wurde in eine Vielzahl von Sprachen übersetzt, schon 1930 folgte eine Hollywoodverfilmung mit Starbesetzung. Bis heute zählt der Roman zu den Klassikern der Weltliteratur und den erfolgreichsten deutschsprachigen Büchern überhaupt. Aufgrund der drastischen Darstellung des Kriegsalltags gilt "Im Westen nichts Neues" als eines der eindringlichsten Antikriegsbücher, rief in seiner Zeit allerdings auch heftige Gegenreaktionen hervor. Vor allem rechte und nationalistische Kritiken warfen ihm vor, die Kriegsrealität zu verfälschen und die ‚Wehrkraft‘ zu zersetzen. Unter den Nationalsozialisten wurde "Im Westen nichts Neues" bereits 1933 verboten und verbrannt, Remarque politisch verfolgt.
In diesem Grundlagenseminar wollen wir "Im Westen nichts Neues" detailliert untersuchen und anhand dieses Romans Studienanfänger*innen der Germanistik eine Einführung in die Blickweise, Praxis und Methoden literaturwissenschaftlichen Lesens, Analysierens und Argumentierens bieten. An Remarques Roman werden wir einige Grundkategorien der literaturwissenschaftlichen Arbeitsweise – wie das Verhältnis von Fakt und Fiktion, Struktur, Erzählinstanz, Zeit und Ort, Motivik und Figuren(konstellationen) – entwickeln und diskutieren, um uns auf dieser Basis der Frage anzunähern, wie der Text den Ersten Weltkrieg darstellt und wie er so unterschiedliche Reaktionen hervorrufen konnte.
Am Ende schreiben Sie – je nach Studiengang – eine kleine Hausarbeit oder eine Klausur. Für den Erfolg ist es förderlich, sich kontinuierlich und aktiv an den Seminarsitzungen zu beteiligen. Unbedingt nötig ist es deshalb, sich zuallererst den Primärtext – Erich Maria Remarques "Im Westen nichts Neues" – in der ungekürzten Fassung zu besorgen. Er ist auch antiquarisch en masse und für sehr wenig Geld erhältlich (siehe: ZVAB, booklooker, medimops, …). Vorteilhaft ist es, den Roman bereits vor Beginn des Seminars einmal gelesen zu haben.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Grundlagen der Neueren Deutschen Literaturwissenschaft WiSe 2022/23".
Die Anmeldung zu maximal 1 Veranstaltung ist erlaubt.
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 03.09.2022, 10:00 bis 13.11.2022, 23:59.
  • Diese Regel gilt von 03.09.2022 00:00 bis 13.11.2022 00:00.
    Die Anmeldung zu maximal 1 Veranstaltungen des Anmeldesets ist erlaubt.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
Veranstaltungszuordnung: