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Seminar: [BA-EM] "Erziehung der Massen" oder "Traumfabrik"? Spielfilme im geteilten Deutschland der Nachkriegszeit - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: [BA-EM] "Erziehung der Massen" oder "Traumfabrik"? Spielfilme im geteilten Deutschland der Nachkriegszeit
Semester SoSe 2023
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 15
maximale Teilnehmendenanzahl 20
Wartelisteneinträge 1
Heimat-Einrichtung Institut für Geschichte
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Donnerstag, 13.04.2023 12:00 - 14:00, Ort: Seminarraum 6 (R.E.62) [EA 26-27] Active Learning Space

Räume und Zeiten

Seminarraum 6 (R.E.62) [EA 26-27] Active Learning Space
Donnerstag, 13.04.2023, Donnerstag, 20.04.2023, Donnerstag, 27.04.2023, Donnerstag, 04.05.2023, Donnerstag, 11.05.2023 12:00 - 14:00
Donnerstag, 25.05.2023, Donnerstag, 08.06.2023, Donnerstag, 22.06.2023, Donnerstag, 06.07.2023 12:00 - 16:00
Donnerstag, 20.07.2023 12:00 - 14:00

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

„Filme sind der Spiegel der bestehenden Gesellschaft“, schrieb Siegfried Kracauer im Jahr 1927 in der Frankfurter Zeitung. „Um die heutige Gesellschaft zu erforschen, hätte man also den Erzeugnissen ihrer Filmkonzerne die Beichte abzunehmen.“ In Filmen offenbare sich jedoch nicht nur, „wie die Gesellschaft sich selber zu sehen wünscht“. Zugleich sei die Kinoindustrie aktiv an der Stabilisierung der herrschenden bürgerlich-kapitalistischen Ordnung beteiligt, deren Ideologie dem Massenpublikum über vermeintlich unpolitische Filmsujets übermittelt werde. In den zeitgenössischen Diktaturen wurden Filme zu diesem Zeitpunkt bereits gezielt zur politischen Indoktrination eingesetzt: Dies gilt für die „Erziehung der Massen“ im Geiste des Sozialismus in der Sowjetunion ebenso wie für das staatlich gelenkte Kino im faschistischen Italien.

In der Geschichtswissenschaft wird seit Längerem über Spielfilme als historische Quellen diskutiert. Neben ihrem dokumentarischen Wert in Hinblick auf vergangene Lebenswirklichkeiten ist – im Anschluss an Kracauer – vor allem ihre Eigenschaft als mentalitätsgeschichtliche Quelle hervorgehoben worden, die neue Perspektiven auf das Selbstverständnis von Gesellschaften, ihre politischen und ideologischen Ordnungsvorstellungen, ihr Wert- und Normengefüge sowie auf kollektive Sehnsüchte und Imaginationen eröffne. In diesem Seminar wollen wir uns vergleichend mit Spielfilmen der Nachkriegszeit aus der DDR und der Bundesrepublik Deutschland beschäftigen und danach fragen, inwiefern diese die gesellschaftliche Wirklichkeit widerspiegelten bzw. mitprägten. Nach einer Einführung in die Geschichte von Kultur und Kino im geteilten Nachkriegsdeutschland werden wir zunächst über den Quellenwert von Spielfilmen diskutieren und gemeinsam ein Raster für die Filmanalyse erarbeiten. Die darauffolgenden Doppelsitzungen finden im zweiwöchentlichen Rhythmus statt. In diesen Sitzungen stehen ausgewählte ost- und westdeutsche Spielfilme von den 1940er bis zu den 1960er Jahren zu bestimmten Themenkomplexen im Mittelpunkt – vom „Trümmerfilm“ über Filme des „Sozialistischen Realismus“ bis hin zum cineastischen Aufbruch der 1960er Jahre. Zum Teil werden wir uns diese Filme gemeinsam ansehen; zum Teil werden diese durch Gruppen von Seminarteilnehmenden vorgestellt.

Es ist das Ziel des Seminars, durch das Prisma des Nachkriegskinos Fachwissen über die Gesellschaftsgeschichte der beiden deutschen Staaten von den 1940er bis in die 1960er Jahre zu erlangen. Darüber hinaus geht es darum, das methodische Handwerkszeug zum Umgang mit audiovisuellen Quellen zu erlernen. Schließlich soll im Verlauf des Seminars selbstständig ein Thema für eine Hausarbeit entwickelt werden.

Literaturempfehlung:
Kurt Hickethier: Film- und Fernsehanalyse. 5. Auflage, Stuttgart 2012; Rainer Rother (Hg.): Bilder schreiben Geschichte. Der Historiker im Kino, Berlin 1991.

Modulleistung: Die Modulleistung besteht in einer Hausarbeit zu einem selbstgewählten Thema.

Studienleistung: Zu den von Ihnen im Seminar zu erbringenden Studienleistungen gehören neben der aktiven Mitarbeit in den einzelnen Sitzungen die sorgfältige Lektüre und Vorbereitung der (zum Teil englisch¬sprachigen) Seminartexte. Ferner werden Sie zusammen mit anderen Seminarteilnehmenden eine Filmsitzung vorbereiten und mitgestalten.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "BA Geschichte Einführungsmodul Moderne SoSe 23".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 20.03.2023, 00:00 bis 21.04.2023, 23:59.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.