Das Modul besteht aus interpretatorischen Lektüreseminaren, die Quelltexte des Buddhismus
zum Gegenstand haben. Einleitend wird die grammatische Struktur der Überlieferungssprache
synchron vermittelt. Die eigentliche Grammatik (falls Pali oder hybrides Sanskrit) muß durch
intensives Selbststudium begleitend erarbeitet werden. Der Arbeitsschwerpunkt des Seminars
liegt auf der Einarbeitung in die philologische Lektüre und in die Methoden
historisch-kritischer Interpretation von ausgewählten Texten aus der buddhistischen
Überlieferung. Es vermittelt die für das Klosterleben, die mönchische Disziplin, geistige
Schulung und philosophische Begründungsstrategien des Buddhismus erforderlichen
Grundkenntnisse und wissenschaftlichen Fertigkeiten. Dabei wird vor allem auch das
Bewußtsein geschärft für Charakteristika buddhistischer Denkmuster, Glaubensgrundsätze
und Welterklärungsmodelle. Von teilnehmenden Studierenden werden die Anwendung von
höherer Textkritik, philologischer Methodenreflexion, intra-kulturell kontextualisierende
Interpretationen sowie der religions- und philosophiegeschichtliche Vergleich in
kulturübergreifenden Zusammenhängen erwartet.
Teilnehmer müssen sich über die originalsprachlichen Interpretationsübungen hinaus
eigen-ständig in die betreffende Grammatik einarbeiten, sich mit den wichtigsten Werken der
buddhistischen Überlieferung auf der Basis bestehender Übersetzungen vertraut machen und
ihre so erworbenen Kenntnisse kritisch in die Interpretation der Originale einbringen. Eine
entsprechende Werkliste wird bereitgestellt. Vor- und Nachbereitung des Lektüre-Stoffes
sowie das Anfertigen schriftlicher Übersetzungsprotokolle sind verpflichtend.