Umberto Ecos Romanerstling „Il nome della rosa“ (1980) lässt sich unter verschiedene Gattungsbegriffe einordnen, man kann ihn als Kriminalroman, Gothic novel, historischer Roman, Bildungsroman, philosophischer Roman oder gegenwartsbezogener politischer Schlüsselroman lesen. Gleichzeitig ist er als ein Traktat über Zeichentheorie und Erkenntnistheorie zu verstehen. Zahlreich sind die impliziten und expliziten Verweise auf andere Bücher, sei es im Text selbst, sei es durch intertextuelle Bezüge. Eco kombiniert das Wissen des Mittelalters, in dem der Roman spielt, mit Theoremen seiner eigenen Zeit. Sein Spiel mit der literarischen Tradition gilt als typisches Charakteristikum postmodernen Schreibens.
Die Überkodierung macht „Il nome della rosa“zu einem hervorragend geeigneten Gegenstand für das Aufbaumodul 3, insofern man den Roman mit Hilfe unterschiedlicher literaturwissenschaftlicher Konzepte auf vielerlei Arten analysieren und interpretieren kann. Die Rezeption geht weit über die Grenzen Italiens hinaus, so dass auch reichlich Sekundärliteratur in deutscher Sprache vorliegt.
Sie sollten den Roman zu Beginn des Seminars schon gelesen haben. Es spielt übrigens keine große Rolle, ob sie die ursprüngliche oder die von Eco selbst überarbeitete Version von 2012 benutzen.