Seminar: Schulische Sozialisation und Biographie - eine Betrachtung diskontinuierlicher Bildungsverläufe im Spannungsfeld unterschiedlicher Sozialisationskontexte
In Deutschland verlassen jedes Jahr tausende Schülerinnen und Schüler die Sekundarstufe I des allgemeinbildenden Schulsystems. In der Regel ist dies verbunden mit dem Erwerb eines Bildungsabschlusses und dem Übergang in eine berufliche Ausbildung bzw. der Fortführung einer gymnasialen Bildungslaufbahn bis zum Abitur. Unter den Schulabgängern gibt es jedoch eine nicht unbedeutende Anzahl von Schülerinnen und Schülern, die den institutionellen Bildungsweg vorzeitig abbrechen. Die Ursachen und Gründe für einen Schulabbruch sind dabei sehr unterschiedlich und werden sowohl in den sozioökonomische Bedingungen, in bildungsbedingten Faktoren und den individuellen Lebensumständen gesehen. Obwohl diskontinuierliche Bildungsverläufe vor dem Hintergrund gesellschaftlichen Wandels und der veränderten Sozialisationsbedingungen von Kindern und Jugendlichen eher zunehmen, ist über die Entstehungszusammenhänge und Verlaufsformen von Schulausstiegsprozessen bislang noch wenig bekannt. Über die eingehende Beschäftigung mit Lebensgeschichten von ehemaligen Schulabbrechern sollen im Seminar die individuellen biographischen Dynamiken und Orientierungsmuster sichtbar gemacht werden, die bei Jugendlichen zu einem Bruch mit der Institution Schule und zu einem späteren Wiedereinstieg in schulische Bildungswege führen.
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