Geboren 1587 in Küstrin, lebte Barth nach dem frühen Tod seines Vaters zunächst mit seiner Mutter in Halle, besuchte das Gothaer Gymnasium und studierte bei Friedrich Taubmann in Wittenberg. Nach ausgedehnten Studienreisen durch Europa zog er sich als Privatgelehrter auf das Gut Sellershausen bei Leipzig zurück. Er starb in Leipzig 1658. Schon in jungen Jahren als literarisches Wunderkind weithin bekannt, wandte sich Barth zeitlebens völlig der Erforschung der lateinischen und griechischen Literatur aller Zeiten zu: er edierte und kommentierte z. B. die Ciris, Claudian und Statius, des Musaios Hero und Leander übersetzte er in La-teinische, die Ergebnisse seiner Sammelwut finden ihren Niederschlag in den zahllosen gedruckten und (noch immer)ungedruckten Bänden seiner Adversarien. Vor allem aber tat sich Barth als virtuoser und er-staunlich produktiver Dichter hervor, wovon seine zahlreichen Gedichtsammlungen ein beredtes Zeugnis ablegen. Dennoch ist Barth gerade als Dichter bis heute ein vollkommen Unbekannter geblieben. Daher sol-len im Seminar repräsentative Auszüge aus seinen Dichtungen aber auch aus den Prosaschriften vorgestellt werden. Ein besonderes Augenmerk wird auf die alle Zeiten und Stile umfassenden Sprachbeherrschung Barths gerichtet werden. Daneben sollen auch die literarischen Beziehungen zu antiken und neulateinischen Vorbildern wie zu seinen Zeitgenossen beleuchtet werden.
Literatur:
Johannes Hofmeister, Kaspar von Barths Leben, Werke und sein deutscher Phönix (Heidelberg 1931)
