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Seminar: Kontaktzonen oder Konserven des Kolonialismus? - Details
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General information

Course name Seminar: Kontaktzonen oder Konserven des Kolonialismus?
Subtitle Einführung in die Museumsethnologie
Course number BA: GTE
Semester WS 2017/18
Current number of participants 7
expected number of participants 25
Home institute Ethnologie/Kulturvergleichende Soziologie
Courses type Seminar in category Offizielle Lehrveranstaltungen
First date Friday, 10.11.2017 10:15 - 11:45

Rooms and times

No room preference
Friday: 10:15 - 11:45, weekly(11x)

Fields of study

Comment/Description

Die Geschichte der Ethnologie als wissenschaftliche Disziplin ist eng mit Völkerkundemuseen verbunden. Das Studium ‚fremder‘ Objekte vom Lehnstuhl aus bildete lange Zeit einen Kernbestandteil ethnologischen Forschens. Wichtige ethnologische Museen wurden von Institutsdirektoren geleitet. Heute werden Völkerkundemuseen nicht selten als veraltet und verstaubt kritisiert. Sie sind oft von der aktuellen universitären Forschung weit entfernt und sie gelten als wenig reflexiv und flexibel, so dass sie zu ‚Konserven des Kolonialismus‘ wurden. Um eine solche Kritik einzuordnen, setzen wir uns im Kurs zunächst mit der historischen Entwicklung von Völkerkundemuseen und ihrem oft kolonialen Entstehungskontext auseinander und schauen, welche Kontinuitäten und Veränderungen es bis heute gab oder gibt. Wir fragen nach der Faszination und der Bedeutung von Objekten, von Sammeln und von Ausstellen, und machen uns mit aktuellen Debatten der Ausstellungspraxis vertraut, in denen postkoloniale Überlegungen eine wichtige Rolle spielen. Sind Völkerkundemuseen – teilweise umbenannt in ‚Museen der
Weltkulturen‘ oder ‚Ethnologische Museen‘ – Kontaktzonen zwischen verschiedenen Kulturen oder Materialisierungen ungleicher Machtstrukturen? Die intensive Lektüre
museumsethnologischer Texte bildet die Grundlage des Kurses. Diese wird durch den Besuch und die Diskussion/Interpretation von drei beispielhaften Museen ergänzt, was die Anwendung der Theorie auf die Ausstellungspraxis ermöglicht.