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Colloquium: Ethnologie mediterraner Gesellschaften I: Krise der klientelären politischen Systeme - Details
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General information

Course name Colloquium: Ethnologie mediterraner Gesellschaften I: Krise der klientelären politischen Systeme
Course number MAA, Docs, Postdocs
Semester SS 2014
Current number of participants 0
Home institute Ethnologie/Kulturvergleichende Soziologie
Courses type Colloquium in category Offizielle Lehrveranstaltungen
First date Friday, 11.04.2014 10:15 - 11:45
Participants Das Auf und Ab der nordafrikanischen und nahöstlichen zivilgesellschaftlichen Bewegungen hat den Blick auf die klienteläre und patronale Struktur der islamisch geprägten mediterranen Gesellschaften frei gegeben. Zugleich hat der Einbruch der herkömmlichen Parteienstrukturen in Ländern wie Griechenland oder Italien deutlich gemacht, dass diese Krise tendenziell alle mediterranen Staaten betrifft. Die von Horden und Purcell im Jahre 2000 entwickelte These einer vielleicht auch in der globalisierten Ökonomie weiter bestehenden mediterranen Ökumene scheint sich zu bestätigen. Wie wird sich die Kraftprobe zwischen den klientelären Systemen und den zivilgesellschaftlichen Bewegungen in den einzelnen Ländern gestalten? Halten die familistischen Strukturen, die auch Bereicherung, Korruption und Paternalismus beinhalten, den globalistischen zivilgesellschaftlichen Bewegungen stand? Werden sich die zivilgesellschaftlichen Bewegungen in fundamentalistische Bewegungen mit neuen Klientelismen und Paternalismen umwandeln? Oder wird sich eine völlig neue Struktur demokratischer und marktgerechter Massengesellschaften entwickeln? Welche Rolle spielen in diesem Prozess die mitteleuropäische, amerikanische und ostasiatische Netzwerkstrukturen, politische Bündnisse, politische bzw. finanzpolitische und ökonomische Diktate und „Entwicklungshilfe“?
In diesem Kolloquium, das auch der Vorbereitung neuer Forschungsprojekte dienen soll, können wir solchen Fragen anhand rezenter ethnographischer Projekte oder politologischer und journalistischer Analysen nachgehen. Auch Studierende, die ihren MA-Abschluss vorbereiten, sind eingeladen, in diesem Rahmen mit ersten Projektideen zu experimentieren.
Lektüreempfehlung: Emmanuel Todd: FREI. Der arabische Frühling und was er für die Welt bedeutet, München 2011.
Studiengänge (für) Master, Magister, Doktoranden und Post-Docs
SWS 2

Rooms and times

No room preference
Friday: 10:15 - 11:45, weekly(14x)

Comment/Description

Das Auf und Ab der nordafrikanischen und nahöstlichen zivilgesellschaftlichen Bewegungen hat den Blick auf die klienteläre und patronale Struktur der islamisch geprägten mediterranen Gesellschaften frei gegeben. Zugleich hat der Einbruch der herkömmlichen Parteienstrukturen in Ländern wie Griechenland oder Italien deutlich gemacht, dass diese Krise tendenziell alle mediterranen Staaten betrifft. Die von Horden und Purcell im Jahre 2000 entwickelte These einer vielleicht auch in der globalisierten Ökonomie weiter bestehenden mediterranen Ökumene scheint sich zu bestätigen. Wie wird sich die Kraftprobe zwischen den klientelären Systemen und den zivilgesellschaftlichen Bewegungen in den einzelnen Ländern gestalten? Halten die familistischen Strukturen, die auch Bereicherung, Korruption und Paternalismus beinhalten, den globalistischen zivilgesellschaftlichen Bewegungen stand? Werden sich die zivilgesellschaftlichen Bewegungen in fundamentalistische Bewegungen mit neuen Klientelismen und Paternalismen umwandeln? Oder wird sich eine völlig neue Struktur demokratischer und marktgerechter Massengesellschaften entwickeln? Welche Rolle spielen in diesem Prozess die mitteleuropäische, amerikanische und ostasiatische Netzwerkstrukturen, politische Bündnisse, politische bzw. finanzpolitische und ökonomische Diktate und „Entwicklungshilfe“?
In diesem Kolloquium, das auch der Vorbereitung neuer Forschungsprojekte dienen soll, können wir solchen Fragen anhand rezenter ethnographischer Projekte oder politologischer und journalistischer Analysen nachgehen. Auch Studierende, die ihren MA-Abschluss vorbereiten, sind eingeladen, in diesem Rahmen mit ersten Projektideen zu experimentieren.
Lektüreempfehlung: Emmanuel Todd: FREI. Der arabische Frühling und was er für die Welt bedeutet, München 2011.