In einer abgelegenen Gegend wird Gold entdeckt. Innerhalb kürzester Zeit eilen Tausende von Menschen aus allen Himmelsrichtungen dorthin, um an dem erhofften unermesslichen Reichtum teilzuhaben. Rasch werden Claims markiert und aus dem Nichts entsteht eine provisorische Siedlung. Schon bald wird das im Goldbergbau verdiente Geld für Alkohol, Glücksspiel und sonstige Vergnügungen verprasst. Was auf den ersten Blick wie ein Spielfilm über den „wilden Westen“ wirkt, ereignet sich heute in so unterschiedlichen Regionen wie Mittelamerika, Südostasien und Ozeanien. Männer, Frauen und Kinder bauen mit einfachem Werkzeug und unter rauen Bedingungen Bodenschätze ab. Für diesen handwerklichen Bergbau hat sich seit einigen Jahren das Akronym ASM (Artisanal and Small Scale Mining) etabliert. Anhand neuerer sozialwissenschaftlicher Forschungen über ASM beschäftigen wir uns mit ökonomischen, sozialen und kulturellen Dimensionen von Bergbau-Booms.