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Seminar: Die andere Moderne. Michel de Klerk und die Amsterdamer Schule - Details
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Rooms and times

(GSZ, HS II)
Tuesday: 12:00 - 14:00, weekly (13x)

Comment/Description

Der Architekt Michel de Klerk wurde als 1884 als 25. Kind eines 78 jährigen Diamantschleifers in Amsterdam geboren. Er ist der Hauptvertreter einer niederländischen Moderne, der sogenannten Amsterdamer Schule, die als futuristisch, expressionistisch, sozial und rhetorisch bezeichnet wurde. Ihre Kennzeichen sind keine Manifeste, sondern sehr individuelle Lösungen mit natürlichen Baumaterialien. Und ihre Architektur ist nach außen gerichtet, auf den Stadtraum, in manchem vergleichbar der Architektur des drei Jahre jüngeren Erich Menselsohn in Berlin. Das Journal Wendingen (1917-1931) gilt als Publikationsorgan der Amsterdamer Schule. Von den Rationalisten des International Style, wie Sigfried Giedion, wurden die Arbeiten der Amsterdamer Schule als überholt angesehen, heute dagegen geht der Blick gerade auf die Amsterdamer Schule, wenn es um urbane Lösungen und die Gestaltung städtischen Wohnraums geht. Nach dem frühen Tod von de Klerk 1923 im Alter von 39 Jahren endet diese andere Moderne nach nur 10 Jahren. Gegenstand des Seminars ist das Gesamtwerk de Klerks, das Journal Wendingen und die vergleichenden Analysen mit De Stijl in den Niederlanden und dem Werk von Erich Mendelsohn in Berlin. Eine kleine Exkursion nach Amsterdam vom 7.-9. Oktober 2016 nach Amsterdam zusammen mit Studenten der Denkmalpflege ist geplant.

Zur Einführung: Manfred Bock u.a. (Hg.), Michel de Klerk. Architect and artist of the Amsterdam School, 1884-1923, Rotterdam 1997; Koos Bosma, Aart Mekking u.a. (Red.), Bouwen in Nederland 600-2000, Zwolle 2007; Reyner Banham, Die Revolution der Architektur. Theorie und Gestaltung im Ersten Maschinenzeitalter, Hamburg 1964.