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Vorlesung: Bild und Theorie im Goldenen Zeitalter Frankreichs - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Vorlesung: Bild und Theorie im Goldenen Zeitalter Frankreichs
Semester WS 2008/09
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 1
Heimat-Einrichtung Leitung des Instituts für Kunstgeschichte und Archäologien Europas
Veranstaltungstyp Vorlesung in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Donnerstag, 09.10.2008 10:00 - 12:00

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Donnerstag: 10:00 - 12:00, wöchentlich(15x)
(SR 123, Hoher Weg 4)
Montag, 15.12.2008 16:00 - 18:00

Kommentar/Beschreibung

Ausgangspunkt der Vorlesung ist die Frankreichreise eines italienischen Künstlers, des berühmten Bildhauers und Architekten Gianlorenzo Bernini. Jean-Baptiste Colbert als Oberster Baurat Ludwigs XIV. hatte ihn 1664 nach Paris berufen, damit er einen Plan für den Neubau des Louvre vorlege. Ein französischer Adliger begleitete ihn und hielt die Erlebnisse, Ansichten und Eindrücke des prominenten Italieners schriftlich fest. Ergebnis ist ein anschauliches Zeugnis europäischer Kultur im 17. Jahrhundert, welches die Basis dieser Vorlesung bildet. Auf Berninis Spuren bewegen wir uns also zunächst durch die französische Kunstszene. Im folgenden wird dann ein Blick auf die räsonierenden und diskutierenden Maler an der Pariser „Académie royale" geworfen. Diese Akademie war 1648 als Institution der künstlerischen Ausbildung und des gelehrten Disputs sowie als Antipode zum traditionellen Zunftbetrieb gegründet worden. Wie man dort Normen für die Malerei definierte, soll in einen Bezug gesetzt werden zur Kunstgeschichte jenes Zeitalters, das man, auch gerade wenn von Frankreich die Rede ist, gerne als das goldene bezeichnet. Die ganze Vielfalt der Stile, der künstlerischen Themen und der Künstlerpersönlichkeiten muss dabei zur Sprache kommen. Auf diese Weise soll sich im Laufe des Semesters schrittweise ein historisches Panorama der französischen Malerei vom Anfang des 17. bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts entfalten. Dabei wird sich auf der einen Seite die Bedeutung des Intellektuellen für die französische Kunst dieser Zeit zeigen, auf der anderen Seite aber auch, dass es nicht nur das Rationale, Kühle und „Klassizistische" ist, das man mit ihr assoziieren sollte.
Literatur zur Einführung:
Wilhelm Schlink: Ein Bild ist kein Tatsachenbericht. Le Bruns Akademierede von 1667 über Poussins „Mannawunder". Freiburg/Br. 1996