Kunstwerke sind Artefakte. Mit anderen Artefakten habe sie materielle und technische Grundlagen gemein. Diese – anscheinend banale – Tatsache ist der Kunstgeschichte bisweilen aus dem Blick geraten, neuere Ansätze haben sie wieder aufgegriffen (wie etwa die „Hamburger Schule“ Monika Wagners).
Das Seminar möchte einen solchen Zugang zur Kunst mit Fakten über ihre Materialien und Techniken unterstützen. Wir werden an Werken älterer und neuerer Kunst exemplarisch versuchen, ihren „Maschinencode“ zu knacken, das heißt, diejenige ihrer Ebenen zu erkunden, über die meistens geschwiegen wird.
Dafür werden wir kunsttechnologische Quellen heranziehen, die Forschungsergebnisse von Naturwissenschaftlern und Restauratoren auswerten, Originale im Museum untersuchen und Künstler in ihren Ateliers besuchen.
Ziel ist es, die kunsttechnologische Basis als zusätzliche Verständnisebene zu erfahren und dabei herauszufinden, wie sehr diese mit den übrigen Sinnschichten eines Kunstwerks verwoben ist.
