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Seminar: Karibik als Denkfabrik (mit Studientag am 17.06.2022) - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Karibik als Denkfabrik (mit Studientag am 17.06.2022)
Untertitel Aufbaumodul Kulturwissenschaft Frankreich 2 - Kultur und Gesellschaft der Gegenwart; Aufbaumodul Kulturwissenschaft Spanien/Lateinamerika 3 - Kulturkontakt/Kulturvergleich
Veranstaltungsnummer ROM.02773.05 ROM.03074.04
Semester SS 2022
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 28
erwartete Teilnehmendenanzahl 30
Heimat-Einrichtung Institut für Romanistik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Donnerstag, 07.04.2022 10:00 - 12:00, Ort: Seminarraum 22 A (Raum 1.02) [LuWu 2]
Leistungsnachweis Hausarbeit oder mündliche Prüfung
SWS 2
ECTS-Punkte 5

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Wo genau liegt die Karibik? Wo fängt sie an und wo hört sie auf? Wie sind Afrika, Europa, Amerika und Asien in der Karibik miteinander historisch und gegenwärtig verbunden? Was zunächst eine einfach zu beantwortende Frage zu sein scheint, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als knifflige Überlegung, denn die Karibik ist ein komplexes Gebilde, das sich einer eindeutigen Zuordnung entzieht. Inselketten prägen den Raum, unabhängige Staaten und Überseedepartments der USA und Europa finden sich hier dicht beieinander, genauso wie eine Vielzahl von Sprachen, deren Bandbreite von Englisch, Französisch, Spanisch oder Niederländisch über Hindi bis zu diversen Kreolsprachen reicht.
Warum gilt die Karibik als kulturelles und sprachliches Laboratorium? Was können wir von der Karibik lernen, gilt doch dieses Archipel aktuell als privilegierter Raum zur Wahrnehmung von Hybridisierungsprozessen. Programmatisch wertet der aus Martinique kommende Schriftsteller Edouard Glissant die Kreolisierungsprozesse in der Karibik als ein „Vorwort zu einer neuen Welt“.

Welche Verbindungen gibt es zwischen der Karibik und Deutschland? Welche Bedeutung hat Karibikforschung überhaupt aus deutscher Sicht? Das Deutsche Reich engagierte sich im Sklavenhandel und profitierte davon: Deutsche Kaufleute nahmen am Atlantikhandel teil und Städte mit langer Handelstradition wie Flensburg, Bremen und Hamburg gewannen ihren Reichtum gerade durch den Überseehandel mit Baumwolle, Zucker, Kakao oder Kaffee. Deutschland rückt zunehmend als "Slavery Hinterland" (Brahm/Rosenhaft 2016) in den Blick der historischen und kulturwissenschaftlichen Forschung. Letzteres Thema werden wir wohl nicht schaffen im Seminar, das ist ein ganz eigenes, realtiv neues Forschungsfeld, was eines zusätzlichen Seminars bedarf.

Es werden Texte auf Französisch und Spanisch gelesen, Teilnehmende sollten in der einen oder anderen Sprache (gerne auch in beiden Sprachen) gute Lesekompetenzen mitbringen.