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Seminar: [BA-EM] [Seminar] Sexualität und Geschlecht im Film: Pre-Code Hollywood (ca. 1929-1934) - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: [BA-EM] [Seminar] Sexualität und Geschlecht im Film: Pre-Code Hollywood (ca. 1929-1934)
Semester WS 2021/22
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 19
erwartete Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Institut für Geschichte
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Mittwoch, 13.10.2021 15:30 - 17:00, Ort: Hörsaal V (50) (Raum E.03) [LuWu 2]

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

(Spiel-)Filme begegnen uns in unserem Alltag vor allem als Unterhaltungsmedium. Filme sind aber auch eine historische Quelle. Als solche können sie uns über bestimmte Gegenstände und Phänomene der Vergangenheit berichten. Sexualität und Geschlecht sind zwei bedeutsame Kategorien der Differenz, die in historischen und gegenwärtigen Gesellschaften immer neu ausgehandelt werden. Diese Aushandlungen werden auch im Medium „(Spiel-)Film“ sichtbar.
In diesem Seminar werden wir uns im Laufe des Semesters mit vier verschiedenen Spielfilmen aus der sogenannten „Pre-Code“-Ära Hollywoods beschäftigen (ca. 1929 bis 1934), nämlich die Zeit vor der flächendeckenden Implementierung des sogenannten „Production Code“ oder „Hays Code“. Der „Hays Code“ (nach seinem Verfasser Will Hays) war eine Reihe von Regelungen zur Selbstzensur der US-amerikanischen Filmproduktionsfirmen, die von 1934 bis 1968 in Kraft waren. Der „Production Code“ regelte insbesondere auch die „moralisch korrekte“ Darstellung von Geschlecht und Sexualität.
Wir werden uns in den Sitzungen insbesondere mit der Darstellung von Geschlecht und Sexualität auseinandersetzen, diese analysieren und kontextualisieren. Filme sind in gesellschaftlichen Auseinandersetzungen sehr wirkmächtig. Das liegt daran, dass der Film ein Zeichensystem ist, welches in der Lage ist, außerfilmische Zeichensysteme zu repräsentieren. Er kann sich anderer, nicht-filmischer Zeichensysteme bedienen, sie transformieren und sie in ein neues Bedeutungsgefüge stellen. Vorstellungen von „richtiger“ und „falscher“ Sexualität und Geschlechtlichkeit werden auf der Leinwand erst „produziert“ und für ein breites Publikum sichtbar gemacht. Die Quelle „Film“ aus einer geschichtswissenschaftlichen Perspektive zu betrachten, wird uns deutlich machen, dass so scheinbar „überzeitliche“ und „natürlich“ wirkende Phänomene wie Geschlecht und Sexualität eine Geschichte haben, die wir studieren können.
Die Teilnahme an diesem Seminar setzt voraus, längere wissenschaftliche Texte auf Englisch zu lesen und dass vor den betreffenden Sitzungen die Spielfilme in voller Länge in der englischen Originalfassung angesehen werden.
Film 1 – „Shanghai Express“ (USA, 1932, Josef von Sternberg)
Film 2 – „Employee’s Entrance“ (USA, 1933, Roy del Ruth)
Film 3 – „Call her Savage” (USA, 1932, John Francis Dillon)
Film 4 – „Red Dust“ (USA, 1932, Victor Fleming)

Studienleistung: Referat, Ergebnisprotokoll
Literatur
Franziska Schößler, Einführung in die Gender Studies. Studienbuch Literaturwissenschaft. Berlin: Akad.-Verl., 2008.
Helmut Korte, Einführung in die systematische Filmanalyse. Ein Arbeitsbuch, E. Schmidt Verlag 2004.
Thomas Doherty, Pre-Code-Hollywood. Sex, Immorality, and Insurrection in American Cinema, 1930-1934, NY: Columbia University Press, 1999.