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Seminar: [BA-EM] [Seminar] Einführung in die Medien- und Kommunikationsgeschichte des Nationalsozialismus - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: [BA-EM] [Seminar] Einführung in die Medien- und Kommunikationsgeschichte des Nationalsozialismus
Semester WS 2021/22
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 17
erwartete Teilnehmendenanzahl 20
Heimat-Einrichtung Institut für Geschichte
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Mittwoch, 13.10.2021 15:30 - 17:00, Ort: Seminarraum 22 A ( 30) (Raum 1.02) [LuWu 2]

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Die institutionelle und inhaltliche Lenkung der Massenmedien zählt zu den wesentlichen Merkmalen der nationalsozialistischen Herrschaft. In bis dahin ungekanntem Ausmaß haben die Nationalsozialisten bereits unmittelbar nach der Machtübernahme damit begonnen, einen Propagandaapparat zu errichten, der sämtliche Medienkanäle erfasste. In den darauffolgenden Jahren ist es ihnen nicht nur gelungen, diesen Apparat immer weiter auszubauen, sondern ihn auch bis in die letzten Tage der NS-Herrschaft funktionsfähig zu halten. Gleichzeitig wirkte sich die Steuerung der gesamten Medienlandschaft dabei unmittelbar auf das Alltagsleben der Bevölkerung des „Dritten Reiches“ aus: Der alltägliche Medienkonsum – von der Lektüre der Tagespresse bis hin zum Gang ins Kino – war weitreichend geprägt von politischer Kontrolle und Beeinflussung.
Im Seminar wollen wir uns der Geschichte der Massenmedien und der öffentlichen Kommunikation im Nationalsozialismus annähern. Dabei soll der Schwerpunkt nicht allein auf der Entwicklung des Propagandaapparates und einzelner Medienkanäle liegen, sondern besonders die gesellschaftsgeschichtliche Bedeutung der Massenmedien im Verlauf der gesamten NS-Herrschaft in den Blick genommen werden. Das Seminar bietet dazu neben einer methodischen und praktischen Einführung im Umgang mit verschiedenen Quellengattungen (Presse, Rundfunk, audiovisuelle Quellen) vor allem eine Beschäftigung mit der Rolle von Medien im Zusammenhang mit zentralen Themenfeldern der NS-Geschichte (Machtübernahme und Herrschaftssicherung, Führerkult, „Volksgemeinschaft“, Gewalt und Kriegsgeschehen, Holocaust u.a.). Darüber hinaus soll die Veranstaltung auch an jüngere Forschungsdiskussionen über die Mediengeschichte als Teildisziplin der Geschichtswissenschaft sowie über die analytische Tragfähigkeit des Propagandabegriffs heranführen.
Das Seminar findet von Oktober bis Dezember im wöchentlichen Rhythmus statt. Im Januar 2022 entfallen die wöchentlichen Sitzungen und werden in zwei Blocksitzungen am 4. und 5. Februar (Freitagnachmittag/Samstag) nachgeholt.

Studienleistungen: Regelmäßige und aktive Teilnahme sowie maximal drei kleinere schriftliche und mündliche Beiträge im Laufe des Semesters.

Modulleistung: Hausarbeit

Literatur zur Einführung:

Frank Bösch, Mediengeschichte. Vom asiatischen Buchdruck zum Fernsehen, Frankfurt a.M./New York 2011 [besonders Kap. 5.3: Diktaturen und Zweiter Weltkrieg, S. 170–189. Mit VPN-Zugang online über den OPAC der ULB Halle erhältlich].
Clemens Zimmermann, Medien im Nationalsozialismus. Deutschland 1933–1945, Italien 1922–1943, Spanien 1936–1951, Wien u.a. 2007.