Vorlesung: (BA-EV/MA-SV) Konfessionalisierung und Staatsbildung in der Frühen Neuzeit - Details

Vorlesung: (BA-EV/MA-SV) Konfessionalisierung und Staatsbildung in der Frühen Neuzeit - Details

Sie sind nicht in Stud.IP angemeldet.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Vorlesung: (BA-EV/MA-SV) Konfessionalisierung und Staatsbildung in der Frühen Neuzeit
Semester SS 2015
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 13
Heimat-Einrichtung Leitung des Instituts für Geschichte
beteiligte Einrichtungen Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Veranstaltungstyp Vorlesung in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Mittwoch, 22.04.2015 08:00 - 10:00, Ort: (HS III)

Räume und Zeiten

(HS III)
Mittwoch: 08:00 - 10:00, wöchentlich (10x)

Studienbereiche

Kommentar/Beschreibung

Vor langer Zeit galt die Zeit vor der Aufklärung als - nun ja: irgendwie unaufgeklärt und defizitär. Die Zeit zwischen 1500 und etwa 1775-1815 wird in alten Schulbüchern als Epoche dargestellt, in der es in Deutschland vor allem nicht gelang, einen zentralisierten Nationalstaat zu schaffen, in der die Wirtschaft sich nicht entfalten konnte, weil die Fürstenherrschaft noch nicht beseitigt war, und in der die katholische Kirche verhinderte, dass sich eine einheitliche Kultur herausbildete. Dieses Bild ist zwar im öffentlichen Geschichtsbewusstsein durchaus noch verbreitet, wird aber in der wissenschaftlichen Forschung schlankweg zurückgewiesen, und zwar mit zwei Argumenten: Erstens hat vieles von dem, was die Moderne ausmacht, seine Wurzeln eben in der Frühneuzeit. Die Herausbildung von Konfessionen (also Glaubenssystemen, über die ausdrücklich und rational gesprochen werden kann) und die Herausbildung von Staaten (also von Herrschaftssystemen, die bestimmten Regeln folgen) gehören ebenso zu diesen entstehenden Kernelementen der Moderne wie der "Prozess der Zivilisation" oder die "Sozialdisziplinierung". Ein zweites Argument lautet: Das, was uns aus heutiger Sicht unmodern und schwer verständlich an dieser ein Vierteljahrtausend zurückliegenden Epoche erscheint, hatte seinen eigenen Sinn, es funktionierte, wenn auch nicht so, wie wir es erwarten würden. In der Vorlesung soll mit Fokus auf die Themen Kirche und Staat ein Überblick über die skizzierte Thematik geboten werden. Dabei werden sowohl Aspekte der (Früh-)Modernisierung als auch der Eigenlogik der frühneuzeitlichen Kultur herausgearbeitet werden. Passende Seminare im Einführungsmodul werden von Damien Tricoire und Georg Fertig angeboten.
Literaturhinweise:
Marc Raeff, The well-ordered police state: Social and institutional change through law in the Germanies and Russia, 1600 - 1800 (New Haven, Conn. 1983); Barbara Stollberg-Rilinger, Des Kaisers alte Kleider: Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches (München 2008).

Anmeldemodus

Die Auswahl der Teilnehmenden wird nach der Eintragung manuell vorgenommen.

Vergessen Sie nicht, sich in der Zeit vom 23.03. bis 28.04.2015 über das Löwenportal für die Module anzumelden!