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Hauptseminar: Troeltsch 3.0. Die Bedeutung des Protestantismus für die Entstehung der modernen Welt - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Hauptseminar: Troeltsch 3.0. Die Bedeutung des Protestantismus für die Entstehung der modernen Welt
Semester SS 2022
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 3
Heimat-Einrichtung Theologische Fakultät
Veranstaltungstyp Hauptseminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Freitag, 08.04.2022 14:00 - 16:00
Studiengänge (für) Modulverwendbarkeit: (Profilmodule Dogmatik und Ethik, kann für Enzyklopädie ausgewiesen werden, wenn dort die Veranstaltung fehlt)

Räume und Zeiten

(Haus 30, SemR A)
Freitag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (13x)
Keine Raumangabe
Freitag: 14:00 - 16:00, wöchentlich

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Ernst Troeltsch hat 1906 in einem – später stark erweiterten – Vortrag vorm IX. deutschen Historikertag eine epochale These formuliert – die eigentlich eine Frage ist. Die Frage lautet, ob der Protestantismus eindeutig messbare, kausal bestimmbare Wirkungen im Entstehungsprozess der Moderne gehabt habe. Die Antwort konstruiert eine differenzierte Geschichte von Brüchen, Korrekturen und Neuformungen und sie entwirft dabei eine Lagebeschreibung der evangelischen Theologie in modernen Zeiten. Eine gewinnbringende Anwendungsmöglichkeit von Troeltschs Denkweise ist u.a., dass sie jeder Geschichtspolitik, die Reformation und Protestantismus pompös vereinnahmt oder pausbackig ablehnt, die Luft ablassen kann.
Wir lesen den über 100-jährigen Text in der Absicht, uns seine Einsichten systematisch anzueignen (Troeltsch 3.0). Dies soll jedoch kontextsensibel geschehen, weshalb das Seminar Troeltschs Wiederentdeckung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts einbezieht (Troeltsch 2.0). Erst diese theologiegeschichtliche Konstellation lässt uns verstehen, warum wir heute auf Troeltschs Analysen zurückgreifen können.
Gut die Hälfte der Seminarzeit gilt der disziplinierten Lektüre von Troeltschs Essay, im Übrigen wird das als 2.0 und 3.0 zu Befassende ergebnisoffen diskutiert.